„Wir haben viel Aufwand betrieben und eine gute erste Halbzeit gespielt. Dortmund war vor der Pause sehr effektiv. Wir haben auch in der zweiten Hälfte alles versucht, aber vielleicht den einen oder anderen Fehler zu viel gemacht, um hier etwas mitzunehmen“, sagte Julian Brandt nach dem Spiel.
Peter Bosz nahm im Vergleich zur Europa-League-Partie gegen Krasnodar drei Veränderungen in der Startelf vor. Sven Bender übernahm den Part als zweiter Innenverteidiger von Aleksandar Dragovic, Tin Jedvaj spielte für Wendell linker Verteidiger und Julian Baumgartlinger kam für Lucas Alario ins Team. Dadurch rutschte Julian Brandt etwas weiter nach vorne in den Dreierangriff neben Kevin Volland und Leon Bailey. Für Kapitän Lars Bender reichte es noch nicht wieder für einen Platz im Kader.
Spitzenreiter Dortmund hatte seine vergangenen drei Begegnungen in der Liga nur unentschieden gestaltet, Bayer 04 seine letzten vier Spiele gewonnen – entsprechend hoffnungsvoll und selbstbewusst ging die Werkself in das Duell mit dem BVB. Es dauerte nicht lange bis zum ersten Abschluss der in weiß spielenden Leverkusener, Kai Havertz hatte viel Platz im Strafraum, visierte seinen Schuss aber deutlich zu hoch an (3.). Die Gäste waren in der ersten Viertelstunde die klar überlegene Elf, gewannen eine Vielzahl der Zweikämpfe und setzten sich früh in der Dortmunder Hälfte fest. Insbesondere über Julian Brandt als freischaffender Künstler in der Offensive, der überall auf dem Platz zu finden war, liefen viele Angriffe.
Nach 20 Minuten beinahe die verdiente Führung der Werkself, als der Ball nach einer feinen Kombination über etliche Stationen bei Sven Bender landete, dessen noch leicht abgefälschter Schuss aus zentraler Position knapp am Pfosten vorbeiflog. Der BVB bekam in dieser Phase überhaupt keinen Zugriff auf die extrem spielfreudigen und ballsicheren Leverkusener, die ihrem Gegner permanent und wirkungsvoll mit aggressivem Pressing in die Parade fuhren. Kai Havertz zog volley aus dem Hinterhalt ab, wieder fehlte nur ganz wenig zum ersten Treffer (23.). Dann zur Abwechslung auch mal die Hausherren: Sanchos Schuss bereitete Hradecky keine Probleme (28.). Enger war's da schon beim Versuch von Weigl im Strafraum, doch Jonathan Tah warf sich mit Erfolg in den Schuss (29.).
Bayer 04 machte das Spiel, doch den Treffer setzte der BVB. Nach einem Eckball kam Zagadou am Fünfmeterraum frei zum Schuss und traf zum 1:0 (30.). Das Tor stellte den Spielverlauf zu diesem Zeitpunkt komplett auf den Kopf. Dann überschlugen sich die Ereignisse. Erst gelang Kevin Volland nach feinem Zusammenspiel mit Kai Havertz und einem trockenen Flachschuss ins kurze Eck der Ausgleich (37.) – sein neunter Saisontreffer. Doch die Freude über den verdienten Gleichstand währte nur Sekunden: Nach einer Linksflanke von Diallo verschätzte sich Jedvaj gewaltig und Sancho traf volley zum 2:1 (38.). Kurz vor der Pause geriet ein Aufbaupass von Keeper Hradecky deutlich zu lasch, und Bayer 04 hatte Glück, dass beim Schuss von Alcacer noch ein Bein dazwischen war (45.+1). Die Werkself machte ein Klassespiel in der ersten Hälfte, leistete sich aber in der Defensive zwei Nachlässigkeiten, die Dortmund rigoros bestrafte.
Auch zu Beginn der zweiten 45 Minuten besaß die Werkself mehr Ballbesitz und Spielanteile, während Dortmund auf einen Konter und Umschaltmoment lauerte. Das Tempo war jetzt nicht mehr ganz so rasant wie vor dem Wechsel. Und Dortmund brauchte erneut nicht viele Möglichkeiten: Nach einem Angriff über die rechte Seite kam Mario Götze von der Strafraumgrenze zum Schuss und überwand Hradecky flach ins linke Eck zum 3:1 (60.). Wenig später lag die Kugel wiederum im Leverkusener Netz, doch beim Tor von Alcacer hatte der Spanier knapp im Abseits gestanden (63.). Dann musste Bürki mit toller Parade gegen den Flugkopfball von Leon Bailey nach Flanke Aránguiz' retten (65.). Bayer 04 hatte sich noch längst nicht aufgegeben.
Peter Bosz reagierte und brachte Lucas Alario für Bailey (70.). Der Argentinier war sofort drin im Match, Bürki parierte seinen mit dem Rücken zum Tor abgegebenen Kopfball sensationell (72.). Dann aber war auch der BVB-Keeper machtlos, als der ganz starke Jonathan Tah einen Kopfball nach einem präzise gechippten Freistoß von Julian Brandt zum 2:3-Anschluss im Tor versenkte (75.). Es war der Auftakt zu einer hochspannenden und intensiven Schlussphase in einem Spitzenspiel, das sämtliche Erwartungen erfüllte.
Der eingewechselte Bruun Larsen donnerte den Ball nach einem Konter drüber (86.). Es gab fünf Minuten Nachspielzeit. Klasse, wie Kevin Volland zum eigenen Strafraum sprintete und mit letzter Kraft einen Dortmunder Konter unterband (90.). Bayer 04 probierte alles, kam aber nicht mehr zum Zug. Entsprechend geknickt zeigten sich die Werkself-Profis nach dem Abpfiff.
Für Bayer 04 geht es mit dem 24. Spieltag der Bundesliga am Samstag, 2. März, und dem Heimspiel gegen den SC Freiburg weiter. Anstoß in der BayArena ist um 15.30 Uhr.
Die Statistik:
Borussia Dortmund: Bürki – Hakimi, Akanji, Zagadou, Diallo – Witsel, Weigl – Sancho, Götze (83. Dahoud), Guerreiro (76. Bruun Larsen) – Alcacer (89. Wolf)
Bayer 04: Hradecky – Weiser, Tah, S. Bender, Jedvaj – Havertz, Baumgartlinger, Aránguiz – Brandt, Volland, Bailey (70. Alario)
Tore: 1:0 Zagadou (30.), 1:1 Volland (37.), 2:1 Sancho (38.), 3:1 Götze (60.), 3:2 Tah (75.)
Schiedsrichter: Christian Dingert (Gries)
Gelbe Karten: Guerreiro – Jedvaj, Tah
Zuschauer: 81.029
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