
Peter Bosz konnte wieder auf den zuletzt wegen eines positiven Coronatests ausgefallenen Daley Sinkgraven zurückgreifen, der seine angestammte Position links hinten wieder einnahm und den verletzten Mitchell Weiser ersetzte. Außerdem spielte im Vergleich zum 1:2 in Frankfurt Kerem Demirbay von Beginn an. Florian Wirtz wurde wegen zuletzt sehr vieler Spiele bewusst ganz aus dem Kader genommen, um Überbelastung zu vermeiden.
Die Werkself legte einen enorm dominanten Beginn hin und drückte den Gast aus dem Norden direkt tief an den eigenen Strafraum. Moussa Diaby sorgte früh für einen ersten Warnschuss (2.) und legte wenig später am Ende eines guten Spielzugs für Leon Bailey auf, dessen Volleyversuch in den Armen von Werder-Keeper Pavlenka landete (9.). Allerdings wurde auch schnell klar, dass Geduld eine ganz wichtiges Attribut an diesem Nachmittag werden würde. Bremen stand enorm tief, verließ die eigene Hälfte kaum einmal und erwartete Bayer 04 gegen den Ball in einer dicht gestaffelten Fünferkette. Viel Raum zum Kombinieren blieb der Werkself da nicht und die nächsten gefährliche Abschluss kamen fast folgerichtig aus der Distanz, Nadiem Amiris Abnahme zischte rechts vorbei (26.), Demirbays Versuch drüber (32.).
Bremen wagte sich erst Mitte des ersten Durchgangs allmählich aus der Deckung. Sargent verpasste nach einer Standardsituation (27.), Demirbay klärte im eigenen Strafraum mit einer spektakulären Grätsche gegen Möhwald (29.). Innerhalb der ersten Hälfte blieben dies allerdings eher Ausflüge, Bayer 04 befand sich weiterhin in der Dauerbelagerung der Bremer Hälfte. Das engmaschige Verteidigungsnetz der Grün-Weißen versuchte die Werkself teilweise zu knacken, indem Diaby und Bailey die gleiche Seite des Feldes überfrachteten oder Patrik Schick sich ins Mittelfeld fallen ließ. Doch es blieb bis zum Pausenpfiff bei handball-ähnlichen Zuständen ohne die ganz großen Möglichkeiten für Bayer 04.

Bremen hatte im gesamten ersten Durchgang keinen einzigen Schuss in Richtung Lukas Hradecky abgegeben. Umso bitterer für Bayer 04, dass der erste - und bis zum Schlusspfiff einzige - ernstzunehmende Abschluss der Norddeutschen nach dem Seitenwechsel dann gleich die Gäste-Führung brachte: Nach einem Augustinsson-Freistoß aus dem Halbfeld war ausgerechnet der langjährige Leverkusener Toprak entwischt und markierte aus kurzer Distanz das schmeichelhafte 1:0 für Bremen (52.).
Die Werkself, die bis zu diesem Zeitpunkt defensiv eigentlich überhaupt keine Schwierigkeiten mit dem SVW gehabt hatte, lag also urplötzlich in Rückstand - und mühte sich nun nach Kräften, schnell etwas daran zu ändern, ein Freistoß von Demirbay verfehlte den Winkel des Bremer Gehäuses jedoch knapp (56.). Peter Bosz wechselte zudem offensiv und brachte neben Lars Bender für Sinkgraven auch Lucas Alario für Diaby, Bayer 04 agierte fortan in einem 3-1-4-2-System (61.). Die neuformierte Doppelspitze verzeichnete binnen weniger Sekunden gleich zwei Abschlüsse, weder Alario noch Schick konnten Pavlenkas Tor allerdings wirklich gefährden (64.).
Die Umstellung unseres Coaches machte sich dennoch relativ schnell bezahlt, denn eine Ko-Produktion der Doppelspitze brachte schließlich den verdienten Ausgleich für die Werkself. Alario machte eine Hereingabe von Bailey im Strafraum fest und ließ dann für Schick liegen. Der drehte sich um Toprak, ehe sein von Augustinsson noch abgefälschter Schuss im Bremer Gehäuse landete (70.). Allerdings verweigerte Schiedsrichter Cortus dem Treffer aufgrund eines vermeintlichen Handspiels von Alario bei der Ballannahme zunächst die Anerkennung, sodass der VAR einschreiten musste. Nach fast dreiminütigem Bangen stand dann fest: Dieser Treffer war absolut regulär, der Spielstand damit wieder ausgeglichen.
Am Bild auf dem Rasen änderte sich allerdings nichts, Bayer 04 spielte weiter unaufhörlich nach vorne und wollte unbedingt den Sieg, ein Volleyschuss von Julian Baumgartlinger segelte über das Tor (79.). In der Schlussphase setzte die Werkself noch einmal zum Powerplay an, selbst Edmond Tapsoba und Aleksandar Dragovic marschierten unaufhörlich mit nach vorne. Bremen stand nun mit allen elf Spielern am eigenen Strafraum und hielt mit Leidenschaft dagegen. Fast immer brachten die Gäste noch erfolgreich ein Körperteil dazwischen - einmal auch den Arm von Mbom, doch den Elfmeterpfiff und damit die finale Chance auf den Siegtreffer für die Werkself gab es nicht (90.+1).
Bayer 04 bleibt damit nach dem 15. Bundesliga-Spieltag auf Tabellenplatz drei. Den ersten Sieg des neuen Kalenderjahres nimmt die Werkself dann am kommenden Dienstag, den 12. Januar in Angriff. Um 20.45 Uhr gastiert Eintracht Frankfurt in der 2. Runde des DFB-Pokals in der BayArena. Dann soll auch die Revanche für die Liga-Niederlage in Hessen glücken.
Die Statistik:
Bayer 04: Hradecky – Dragovic, Tah, Tapsoba, Sinkgraven (61. L. Bender) – Demirbay, Baumgartlinger, Amiri – Bailey, Schick, Diaby (61. Alario)
Werder Bremen: Pavlenka - Gebre Selassie, Veljkovic, Toprak, Friedl, Augustinsson - Eggestein, Mbom, Möhwald (81. Schmid) - Sargent (81. Füllkrug), Chong (60. Selke)
Tore: 0:1 Toprak (52.), 1:1 Schick (70.)
Gelbe Karten: Schick, Demirbay - Augustinsson, Mbom
Schiedsrichter: Benjamin Cortus (Röthenbach a. d. Pegnitz)

Mit einem 11:1 gegen den TSV Schott Mainz und aufgrund der Ergebnisse aus den Parallelgruppen ist die U19 von Bayer 04 in Liga A der Hauptrunde der DFB-Nachwuchsliga gestürmt. Beim Turnier der U16 in Ägypten gesellten sich Pyramiden und Sphinx zu hochkarätigem Jugend-Fußball, während die U15 beim Hallenturnier unter anderem den FC Barcelona bezwang und auf Rang fünf landete. Im Spitzenspiel in Monheim mussten sich die U23-Frauen ihrerseits Borussia Dortmund geschlagen geben – das Nachwuchs-Wochenende im Überblick.
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Zum Start der Rückrunde gastiert die Werkself im Rahmen des 18. Bundesliga-Spieltags 2025/26 bei der TSG Hoffenheim. Die Partie steigt am Samstag, 17. Januar 2026 (Anstoß: 15.30 Uhr) in der PreZero Arena. Alle Infos zum Ticketverkauf.
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Zum Abschluss der Hinrunde gastiert die Werkself im Rahmen des 17. Bundesliga-Spieltags 2025/26 beim Hamburger SV. Die Partie gegen den Aufsteiger aus Norddeutschland steigt am Dienstag, 13. Januar 2026 (Anstoß: 20.30 Uhr), im Volksparkstadion. Alle Infos zum Ticketverkauf.
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Rüdiger Vollborn ist seit 40 Jahren im Klub, mit 401 Bundesliga-Einsätzen der Rekordspieler des Klubs und hat als einziger Bayer 04-Profi sowohl den UEFA-Cup (1988) als auch den DFB-Pokal (1993) gewonnen. Und auch nach seiner beeindruckenden Profi-Karriere blieb der gebürtige Berliner dem Werksklub weiter erhalten, arbeitete fortan neun Jahre als Torwarttrainer. Inzwischen ist Vollborn unterm Bayer-Kreuz als Fanbeauftragter und Klub-Archivar tätig. Seit Februar 2021 nimmt das personalisierte schwarz-rote Lexikon die Werkself-Fans in der Rubrik „Rudi erzählt...“ monatlich mit auf eine kleine Reise in die Geschichte von Bayer 04.
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