
„Der VfL war sehr kampfstark, und wir haben in der Offensive zu wenig kreiert. Aber vielleicht kann dieser Punkt noch wichtig werden“, sagte Kapitän Lukas Hradecky. Robert Andrich sah es ähnlich: „In den gefährlichen Räumen war wir nicht zielstrebig genug, nach vorne war es diesmal zu wenig. Aber den einen Zähler nehmen wir gerne mit.“
Drei Veränderungen nahm Chefcoach Gerardo Seoane in der Startformation im Vergleich zum 2:1-Erfolg gegen Hertha BSC vor. Für Mitchel Bakker, Karim Bellarabi und Lucas Alario (allesamt auf der Bank) begannen Piero Hincapie, Kerem Demirbay und Patrik Schick. Neben den Langzeitverletzten Florian Wirtz, Jeremie Frimpong, Timothy Fosu-Mensah und Amine Adli musste die Werkself in Bochum auch auf Sardar Azmoun verzichten, der Iraner gehörte wegen einer Erkrankung nicht zum Aufgebot.

Seine Mannschaft „müsse das Tempo annehmen, das die Bochumer mit ihren schnellen Außen vorgeben“, hatte Seoane gefordert. Der VfL versuchte die Werkself auch sofort zu stressen und war auf frühzeitige Störmanöver aus. Die erste Chance indes gebührte den Gästen: Paulinho legte im Strafraum gut für Schick quer, doch der tschechische Torjäger traf die Kugel sieben Meter vor dem Tor nicht richtig, so dass Riemann den Ball locker aufnehmen konnte (4.). Auf der Gegenseite klärten gleich mehrere Leverkusener im Verbund die Hereingabe von Losilla (5.). Die Hausherren agierten wie erwartet griffig und bissig in den Zweikämpfen, der ballführende Akteur der Werkself bekam sofort Gegnerdruck zu spüren.

Hatte Paulinho Schick die erste Möglichkeit aufgelegt, funktionierte die Zusammenarbeit auch andersherum: Der Torjäger spielte den Brasilianer in vielversprechender Position im Strafraum frei, doch den Haken Paulinhos nutzte Bella Kotchap, um sich mit Erfolg in den Schussversuch zu werfen (17.). Beide Teams neutralisierten sich in dieser Phase, Schicks Kopfball aus ungünstiger Position nach der Hereingabe von Charles Aránguiz landete auf dem Tornetz (23.). Bitter wenig später: Jonathan Tah zog sich in einem Zweikampf mit Polter eine Verletzung zu und signalisierte sofort seine anstehende Auswechselung zur Bank (27.). Mitchel Bakker kam für ihn in die Partie und verteidigte fortan links, Hincapie rückte dafür neben Edmond Tapsoba in die Mitte.
Der nächste Abschluss ging auf das Konto von Demirbay, dessen Versuch Riemann aber keine Mühe bereitete (36.). So intensiv die Duelle geführt wurden, so wenig echte Torchancen gab es in der ersten Hälfte. Bis kurz vor der Pause: Bochums Linksverteidiger Danilo Soares zog nach innen und aus 20 Metern mit rechts ab, der noch leicht abgefälschte Ball landete krachend an der Latte des Gehäuses von Lukas Hradecky (42.), der unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff bei einem Kopfball Polters aus kurzer Distanz sicher zupackte (45.+2).

Auch nach dem Wechsel blieben wehrhafte Bochumer zunächst im Angriffsmodus, Asano knallte die Kugel aber klar über den Kasten (47.). Bayer 04 wurde in der zunehmend taktisch geprägten Partie durch einen Standard gefährlich, nach Demirbays Ecke traf Odilon Kossounou den Ball aber mehr mit der Schulter als dem Kopf (63.). Wenig später das dicke Ding zur Führung für die Werkself: Nach einem Foul an Paulinho entschied Schiedsrichter Zwayer auf Strafstoß (65.). Moussa Diaby trat an, rutschte unmittelbar vor dem Schuss aber weg und setzte sich den Ball leicht ans eigene Standbein. Dass die Kugel dennoch im Tor landete, spielte keine Rolle, durch den zweiten Kontakt Diabys blieb eine Anerkennung verwehrt. Karim Bellarabi kam anschließend für Paulinho ins Spiel (66.).
Danach wieder zweimal der VfL, erst Polter (71.) und kurz darauf Löwen (75.) zielten aber deutlich am langen Eck vorbei. Seoane nahm einen Dreifachwechsel vor: Lucas Alario löste Schick ab, Exequiel Palacios nahm den Platz von Demirbay ein und der angeschlagene Bellarabi musste wieder vom Feld, für ihn kam Daley Sinkgraven (77.). Wenig später tobte das Vonovia Ruhrstadion, als Bochums Simon Zoller sein Comeback nach Kreuzbandriss am 5. Spieltag feierte (81.). Alario zog aus 20 Metern mal ab, der Ball flog weit übers Tor (82.).

Bochum blieb am Drücker und machte der Werkself das Leben beharrlich schwer. Den Kopfball von Blum pflückte sich Hradecky sicher (86.). Danilo Soares traf Diaby im Strafraum, hatte zuvor aber auch den Ball erwischt (88.). Wenig später war Schluss, die Begegnung endete torlos.
Für Bayer 04 geht es in der Bundesliga mit dem 30. Spieltag und der Partie am Ostersonntag, 17. April, gegen RB Leipzig weiter. Anstoß in der BayArena ist um 19.30 Uhr.
Die Statistik:
VfL Bochum: Riemann – Gamboa, Bella Kotchap, Leitsch, Danilo Soares – Losilla, Rexhbecaj (63. Löwen), Stafylidis – Pantovic (63. Holtmann), Polter (81. Zoller), Asano (81. Blum)
Bayer 04: Hradecky – Kossounou, Tah (30. Bakker), Tapsoba, Hincapie – Andrich, Aránguiz – Diaby, Demirbay (77. Palacios), Paulinho (66. Bellarabi/77. Sinkgraven) – Schick (77. Alario)
Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)
Zuschauer: 25.000

Am 9. Spieltag der laufenden Bundesligasaison gastiert die Werkself beim FC Bayern München. Die Partie steigt am Samstag, 1. November (Anstoß: 18.30 Uhr). Die Bayer 04-Fanbetreuung hat alle Infos zur Begegnung in der Allianz Arena für euch zusammengefasst...
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Der Rekordmeister setzte seinen Lauf auch in der 2. Runde des DFB-Pokals fort. Der 4:1-Erfolg beim 1. FC Köln am vergangenen Mittwochabend war wettbewerbsübergreifend bereits der 14. Saisonsieg der Münchner in Folge seit Saisonstart. Damit stellten sie einen neuen Europa-Rekord auf, den bis dato die AC Mailand mit 13 Pflichtspiel-Siegen im Jahr 1992 innehatte. Ob die Serie auch an diesem Wochenende hält? Am Samstagabend, 1. November (Anstoß: 18.30 Uhr/live bei Sky und im Stream bei WOW), empfangen die Bayern die Werkself zum Bundesliga-Topspiel in der Allianz Arena. Der Gegner-Check.
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Rüdiger Vollborn ist seit 40 Jahren im Klub, mit 401 Bundesliga-Einsätzen der Rekordspieler des Klubs und hat als einziger Bayer 04-Profi sowohl den UEFA-Cup (1988) als auch den DFB-Pokal (1993) gewonnen. Und auch nach seiner beeindruckenden Profi-Karriere blieb der gebürtige Berliner dem Werksklub weiter erhalten, arbeitete fortan neun Jahre als Torwarttrainer. Inzwischen ist Vollborn unterm Bayer-Kreuz als Fanbeauftragter und Klub-Archivar tätig. Seit Februar 2021 nimmt das personalisierte schwarz-rote Lexikon die Werkself-Fans in der Rubrik „Rudi erzählt...“ monatlich mit auf eine kleine Reise in die Geschichte von Bayer 04.
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