„Auch wenn Sandhausen in der Saisonvorbereitung wesentlich weiter ist, wollten wir gewinnen. Das haben wir leider nicht geschafft“, meinte der Bayer 04-Coach, der auf insgesamt zwölf seiner Profis verzichten musste. Vor allem Letzteres wollte Herrlich aber nicht als Entschuldigung gelten lassen. „Ich unterscheide immer zwischen Ergebnis und Leistung. Das Ergebnis ist schlecht, ohne Frage. Bei der Leistung aber muss man differenzieren, da habe ich innerhalb der Mannschaft ein Gefälle gesehen“, konstatierte Herrlich. Einige Spieler nahm er von dieser Kritik aber ausdrücklich aus. „Ein Sven Bender hat sich heute zum Beispiel nach zehn Minuten die Nase gebrochen und trotzdem bis zum Ende versucht, zu fighten. Dieses Gefühl hatte ich leider nicht von jedem Spieler. Daran werden wir auch in den nächsten Tagen arbeiten“, erklärte der Bayer 04-Coach vor der Abreise ins Trainingslager ins österreichische Zell am See.
Die Sandhäuser hatten von Beginn an untermauert, warum sie zu Wochenbeginn den Premier-League-Aufsteiger Huddersfield Town um den deutschen Trainer David Wagner in einem Testspiel mit 3:2 besiegten. Eine Woche vor dem Ligastart bei Holstein Kiel untermauerte die Elf von SVS-Trainer Kenan Kocak auch gegen die Werkself ihre gute Frühform und ging bereits nach acht Minuten in Führung – nach einem Ballverlust im Mittelfeld schloss Ex-Bayer 04-Spieler Richard Sukuta-Pasu zur Sandhäuser Führung ab. Doch davon zeigte sich die Werkself unbeeindruckt: Nur zwei Minuten später spielte Kevin Volland im gegnerischen Strafraum einen scharfen Querpass, den Admir Mehmedi am langen Pfosten eiskalt zum 1:1 vollendete.
Im Anschluss blieb die Partie ausgeglichen, beide Mannschaften standen in der Defensive stabil und ließen kaum Torchancen zu. Vier Minuten vor der Pause vermochte Sandhausens Daghfous den agilen Dominik Kohr, der nach seiner Rückkehr aus Augsburg zum ersten Mal wieder für die Werkself auflief, im Strafraum nur mit einem Foul stoppen. Den folgerichtigen Strafstoß verwandelte Volland sicher zum 2:1. Mit diesem Resultat ging es kurz darauf auch in die Pause.
Zur Pause tauschte Herrlich im defensiven Mittelfeld Julian Baumgartlinger für Kohr und brachte – gefolgt von einer Umstellung auf Dreierkette – Stürmer Joel Pohjanpalo für Linksverteidiger Wendell. Trotz der taktischen Umstellung blieb das Spiel der Werkself munter. Doch auch die Gäste spielten flott mit und setzten die Herrlich-Equipe, bei der die Beine zunehmend schwerer wurden, mehr und mehr unter Druck. Nach knapp einer Stunde verhinderte Kevin Kampl den zweiten Gegentreffer, als er nach einem Konter als letzter Mann in Not klären konnte (57.). Eine Minute später belohnte Lucas Höler die Sandhäuser Bemühungen nach starker Vorarbeit von Sukuta-Pasu und traf zum 2:2.
In der Schlussphase ging es hin und her, beide Teams agierten mit offenem Visier. Auf Seiten der Werkself konnten der erneut auffällig agierende Leon Bailey sowie Kai Havertz und Joel Pohjanpalo ihre Versuche nicht im Tor der Gastgeber unterbringen. Anders hingegen die Sandhäuser, die neun Minuten vor dem Ende durch Ali Ibrahimaj zum 3:2 kamen. Der eingewechselte Stefan Kießling hatte kurz vor Schluss zwar noch den Ausgleich auf dem Fuß, doch diesen wusste SVS-Torwart Marcel Schuhen zu vermeiden. Auf der Gegenseite verhinderte Bayer 04-Rückhalt Ramazan Öczan mit zwei starken Paraden eine höhere Niederlage. So blieb es am Ende beim 2:3 aus Sicht der Werkself.
Direkt nach dem Spiel brach die Mannschaft ins Trainingslager nach Zell am See auf. Dort wird sie sich eine Woche lang intensiv vorbereiten – dann auch endlich mit den noch fehlenden Nationalspielern, die zur Mannschaft stoßen werden. Das nächste Testspiel findet im Rahmen des Trainingslagers am Donnerstag (18.30 Uhr) gegen den türkischen Erstligisten Antalyaspor statt.
Am 3. Spieltag der UEFA Champions League 2024/25 gastiert die Werkself beim französischen Klub Stade Brest. Das Spiel findet am Mittwoch, 23. Oktober, um 18.45 Uhr im Stade du Roudourou (Guingamp) statt. Alle Infos zum Ticketverkauf für die Partie.
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Mehr zeigenDer frühere Bayer 04-Nachwuchsspieler Georg Koch, jahrelang als Torhüter in der Bundesliga und bis 2023 beim FC Viktoria Köln als Funktionär aktiv, hat ein Benefizspiel organisiert. In diesem werden am Samstag, 12. Oktober (Anstoß: 15 Uhr), sein Heimatverein VfR Marienfeld und die Traditionsmannschaft von Fortuna Düsseldorf aufeinandertreffen. Die Erlöse kommen der Kinderkrebshilfe St. Augustin zugute. Der 52-jährige Koch ist selbst unheilbar an Bauchspeicheldrüsen-Krebs erkrankt.
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