
Der 24-Jährige hatte vor Weihnachten mit Argentinien nach einem Herzschlag-Finale gegen Frankreich (4:2 i.E.) den WM-Titel gewonnen. Im Interview mit bayer04.de sprach Palacios nun über seine Eindrücke aus Katar, die überwältigenden Feierlichkeiten in seinem Heimatland und die Bescheidenheit seiner namhaften Teamkollegen Lionel Messi und Ángel Di María. Außerdem erklärt er, wie ihm die Erfahrung der älteren Spieler im Verlauf des Turniers geholfen hat.
Pala, auch auf diesem Wege im Namen von Bayer 04 noch einmal herzlichen Glückwunsch zum Weltmeister-Titel - der ganze Klub ist wahnsinnig stolz auf dich! Wie fühlst du dich gerade und konntest du schon alles realisieren?
Palacios: Ich bin natürlich immer noch unfassbar stolz, diese Trophäe mit dem Team gewonnen zu haben. Der Tag heute hat mich sehr beeindruckt. Ich bin begeistert von so einem Willkommen und davon, wie ich hier vom Klub und den Leuten empfangen worden bin. Ich bin wirklich jeder einzelnen Person, die ich hier bei Bayer 04 kenne, dankbar!



Mitte November hast du Leverkusen in Richtung Katar verlassen, seitdem ist wahnsinnig viel passiert. Sechs ereignisreiche Wochen später bist du nun mit der goldenen WM-Medaille zurück in der BayArena. Nimm uns mal mit auf deine Reise. Wie ist es dir in dieser Zeit ergangen und welche Momente sind dir ganz besonders im Kopf geblieben?
Palacios: Die letzte Finalwoche war schon etwas ganz Besonderes. Es war eine Mischung aus Aufregung und totaler Ruhe. Wir hatten unsere Familien vor Ort, das war eine sehr wichtige Unterstützung für uns, um gelassen, aber dennoch fokussiert zu bleiben im Finale. Und was soll ich sagen: Der Rückflug nach Argentinien und alles, was danach folgte, war einfach verrückt. Der Titel ist ein so großes Geschenk für das Land und die Menschen. Man kann wirklich sagen, dass es für sie so ist, als ob man den Himmel mit den Händen berühren würde.
Von außen schien es so, als könne euch nach der überraschenden Auftaktniederlage gegen Saudi-Arabien dank eures großen Teamgeistes dennoch keine andere Nation mehr besiegen. Wie ist es euch gelungen, so eng zusammenzuwachsen und Spiel für Spiel eine solch kämpferisch starke Leistung an den Tag zu legen?
Palacios: Wir hatten gegen Saudi-Arabien zwar verloren, waren aber überhaupt nicht verunsichert. Zum einen hatten wir zuvor eine sehr gute Qualifikation gespielt. Vor allem aber haben die erfahrenen Spieler und der Trainer eine gewisse Ruhe und Vertrauen auf uns jüngere Spieler übertragen. Diese Punkte haben wir angenommen und so war uns allen immer klar, dass wir zu etwas Großem im Stande sind und die Qualität und die Spieler dafür haben. Gegen Mexiko konnten wir das dann auch auf dem Platz zeigen und beweisen, dass der Erfolg nicht von anderen Mannschaften, sondern allein von uns abhängt. Ich glaube wirklich, dass diese Ruhe und Gewissheit entscheidend für unseren Erfolg waren.
Du standest in drei Partien auf dem Platz, unter anderem auch beim überzeugenden Halbfinal-Sieg gegen Kroatien (3:0). Wie hast du deine Einsätze erlebt?
Palacios: Ich war natürlich emotional und aufgeregt, aber ich habe die ganze Zeit über das Vertrauen des Trainers gespürt. Bei den Einwechslungen meinte er nur zu mir „spiel einfach so wie immer!“ - das hat mich beruhigt. Ich konnte mein Bestes geben, und dann sind wir ja auch Gott sei Dank ins Finale eingezogen. (lacht)



Neben dem Foto, auf dem du den WM-Pokal in die Höhe streckst, bleibt ein weiteres unvergessen: das Kabinenfoto mit dem Pokal sowie deinen Teamkollegen Ángel Di María und Lionel Messi, welches du kurz nach dem Triumph auf deinem Instagram-Kanal gepostet hast. Wie ist es dazu gekommen?
Palacios: Das war eine ganz spontane Aktion. Jeder hat irgendwie mit jedem Fotos gemacht, aber das war ein ganz besonders wichtiges Bild und vor allem ein prägender, wichtiger Moment für mich. Lionel und Ángel verdienen beide diesen Titel so sehr, sie sind große Spieler und haben so lange nach dieser Trophäe gestrebt und sie jetzt endlich gewonnen. Ich bin total dankbar. Nicht nur wegen des Fotos, sondern auch, weil sie beide unglaublich bescheidene Personen sind - trotz ihres Weltstar-Status. Für mich ist es ein Foto für die Ewigkeit.
Die Feierlichkeiten gingen für euch nach dem Rückflug nach Argentinien natürlich ohne Pause direkt weiter. Dabei sind unfassbare Bilder um die Welt gegangen, wie euch tausende Fans gefeiert haben. Ihr seid mit dem Bus kaum vorwärts gekommen, so voll war es. Wie hast du die Stimmung in deiner Heimat wahrgenommen und wie wichtig war der Titel für das Land und die Menschen?
Palacios: Das Land ist angeschlagen und befindet sich durch wirtschaftliche Probleme in einer besonderen, nicht schönen Lage. Fußball ist daher für die Argentinier alles. Das hat man in jeder Sekunde gespürt. Es war so emotional. Kinder, Erwachsene, Familien - alle haben geweint und sich so für und mit uns als Mannschaft gefreut. Sie waren einfach nur glücklich. Schon als wir gelandet sind, waren so viele Leute seit Stunden wach und haben auf uns gewartet. Das waren einzigartige Momente, die ich nie vergessen werde.



Nun bist du zurück in Leverkusen, deine goldene WM-Medaille hast du gerade wieder um den Hals hängen. Was kannst du neben dieser von diesem großartigen Triumph und all den unvergesslichen Erlebnissen jetzt mitnehmen in den Fußball-Alltag in Leverkusen und die Rückrunde mit der Werkself?
Palacios: Im Fußball geht es immer schnell weiter. Ich habe mich heute Morgen total gefreut, wieder zurück in der Kabine zu sein, die Jungs zu sehen und wie sie mich begrüßt haben. Wir werden die Vorbereitung jetzt gemeinsam nutzen und hart trainieren, um in unserer besten Form wieder in die Bundesliga einzusteigen. Die Erfahrungen von der WM sind nach wie vor unglaublich und präsent in meinem Kopf. Ich versuche, das daher jetzt einerseits wegzuschieben und mich auf den Alltag zu konzentrieren. Andererseits will ich die Euphorie aber auch nutzen, um die Ziele des Klubs zu erreichen.

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