Im Interview spricht „Kies“, der bei Bayer 04 im Bereich „Koordination Lizenzspielerabteilung“ arbeitet, unter anderem über den umfangreichen Lernstoff und sein Wiedersehen mit guten alten Bekannten.
Kies, am 12. Oktober vergangenen Jahres hat dein Lehrgang offiziell begonnen, eine Woche später fanden die ersten beiden Präsenzunterricht-Tage statt, Mitte Januar folgten die nächsten beiden. Wie waren die ersten drei Monate für dich?
Extrem spannend, lehrreich und inspirierend. Themen, Teilnehmerfeld und Dozenten: Das passt alles wunderbar zusammen. Ich habe mich erstmal riesig gefreut, als ich die Jungs wiedersah, gegen die ich noch gespielt habe und die ich schon so lange kenne: Christian Gentner, Sascha Riether und Marcel Schäfer zum Beispiel. Christian spielt ja immer noch bei Union Berlin, Sascha und Marcel sind bereits in verantwortlichen Positionen beim FC Schalke 04 bzw. VfL Wolfsburg tätig. Und dass Daniel Niedzkowski, der ehemalige Co-Trainer von Bayer 04, uns als Dozent durch die ersten Präsenztage geführt hat, war natürlich auch klasse. Daniel ist als Leiter des Fußballlehrer-Lehrgangs auch für die Trainerausbildung in Deutschland verantwortlich. Außerdem kümmert er sich als Lehrkraft um die Absolventen des Management-Lehrgangs. Die ersten Monate haben mir unglaublich viel Spaß gemacht. Die Teilnehmergruppe harmoniert sehr gut, der Stoff ist zwar umfangreich, wird aber interessant und abwechslungsreich aufbereitet.
Wo liegen die inhaltlichen Schwerpunkte des Lehrgangs?
Grundsätzlich gibt es die drei Kompetenzbereiche Bundesliga-Know-how, Management-Know-how und sportliches Know-how. Auf dem Programm stehen Themenfelder wie Finanzmanagement, Kaderplanung, Sportrecht, Lizenzierung und Leadership. Die beiden letzten Präsenztage in Frankfurt standen zum Beispiel ganz im Zeichen des Sports. Es ging um Fußballlehre, um die unterschiedlichen Spielphasen in einem Match. Wie verhält man sich nach Ballverlust und wie nach Ballgewinn? Weitere Themen waren die Bereiche Fitness sowie Trainings- und Belastungssteuerung. Hier hatten wir Krunoslav Banovcic, den Fitnesstrainer der deutschen A-Nationalmannschaft, als externen Dozenten. Danach standen noch Spiel- und Spieleranalyse auf dem Stundenplan. Und zum Abschluss ging’s um Öffentlichkeitsarbeit und die Frage: Wie verhalte ich mich in einem Interview? Das Ganze ist wirklich sehr praxisnah aufgebaut.
Wie kann man sich den Präsenz-Unterricht vorstellen?
Beim ersten Mal trafen wir uns in Frankfurt direkt am Bahnhof in einem Konferenzgebäude, zuletzt waren wir im Deutsche Bank Park, dem Frankfurter Stadion, und hatten hier einen großen Tagungsbereich für uns. Was den Unterricht betrifft: Es werden keine langen Vorträge gehalten, sondern wir durften von Beginn an mitarbeiten. Wir diskutierten viel, arbeiteten in kleinen Gruppen zusammen. Es war schön zu sehen, dass Menschen aus so vielen verschiedenen Vereinen auf Anhieb so gut zusammenarbeiten können. Ich find’s schade, dass wir uns nicht öfter treffen können. Aber unabhängig von Corona ist der Lehrgang so aufgebaut, dass viel Online-Unterricht über den digitalen Campus an der DFB-Akademie stattfindet.
Was versprichst du dir konkret von diesem Lehrgang?
Als Rudi Völler mit der Idee auf mich zukam und mir sagte: „Das könnte was für dich sein, Kies“, war ich gleich angefixt. Mich hat das Konzept des Lehrgangs sofort überzeugt. Also schrieb ich eine Bewerbung mit Lebenslauf, Zeugnissen, Empfehlungsschreiben vom Verein und allem Drum und Dran. Schließlich gehörte ich zu den Glücklichen, die ausgewählt wurden. Ich bin überzeugt davon, dass ich mich über diesen Lehrgang hervorragend weiterentwickeln kann.
Es ist ja nicht dein erster in diesem Bereich, Du hast dich bereits in deiner aktiven Fußballer-Zeit fortgebildet…
Ja, als ich noch Spieler war, machte ich einen Abschluss an der European Sportsmanagement Academy in Nürnberg. Ich musste dort sehr viel Theorie lernen, was eine ordentliche Herausforderung für mich war – aber natürlich auch eine gute Basis, auf der ich jetzt aufbauen kann. Bei diesem Lehrgang von DFB und DFL spielt nun auch deine Erfahrung als Fußballprofi eine große Rolle. Ich hoffe, dass ich aus den Online- und Präsenzsitzungen so viel wie möglich mitnehmen kann – von den Themen, den Dozenten und meinen Lehrgangskollegen. Es gibt hier eine extrem spannende Mischung, was die einzelnen Arbeitsbereiche und Qualifikationen der Teilnehmer betrifft. Es sind ja nicht nur Ex-Profis dabei. Mit Johannes Holzmüller gehört auch ein FIFA-Direktor für Fußballtechnologie & Innovation zu unserer Gruppe. Ich hatte von diesem Job vorher noch nie gehört. Von daher freue ich mich auch total auf den Austausch mit den anderen Teilnehmern.
Von denen viele schon eine ganze Weile in verantwortlichen Positionen arbeiten. Du selber bist auch schon seit über zwei Jahren in diversen Funktionen innerhalb der Geschäftsführung bei Bayer 04 aktiv. Das spricht dafür, dass dieser Lehrgang eine Fortbildung auf höchstem Niveau ist.
Ja, absolut. Das ist alles sehr ambitioniert. Aber das finde ich auch richtig so. Wenn du Trainer werden willst, brauchst du einen Trainerschein. Bei Managern und Sportdirektoren gibt es das in der Form bislang nicht. In anderen Ländern wie beispielsweise Italien ist es seit Jahren üblich, dass man Lehrgänge für verantwortliche Positionen im Management absolvieren muss. Es ist gut, dass wir solche Abschlüsse nun auch in Deutschland vom Verband und der DFL angeboten bekommen. Dir hier das nötige Know-how in den relevanten Bereichen zu erarbeiten, kann ein großes Sprungbrett für jeden Teilnehmer sein.
Nur in Richtung Management oder vielleicht auch in Richtung Trainer?
Wohin es mich dann zieht, werden wir sehen. Ich habe zwei Ziele: Ich möchte den Lehrgang erfolgreich absolvieren und demnächst auch meinen Trainerschein machen. Weil ich jetzt gemerkt habe, wie sehr mich Themen wie Trainingsgestaltung und Spielanalyse begeistern. Es kann sicher nicht schaden, beide Scheine in der Tasche zu haben.
Gemischte Gefühle bei den Bayer 04-Junioren im Saisonendspurt: Die U19 vergibt den Meistertitel, die U16 geht einen weiteren großen Schritt in Richtung Schale. Außerdem feiert die U11 einen Turniersieg – das Nachwuchs-Wochenende im Überblick.
Mehr zeigenAls er im Juli 2015 nach Leverkusen kam, war Jonathan Tah 19 Jahre alt. Ein junger Kerl noch, der aber schon einiges an Erfahrung nach Leverkusen mitbrachte. Beim Hamburger SV hatte der Innenverteidiger bereits 16 Bundesligaspiele absolviert, für Fortuna Düsseldorf 23-mal in der 2. Bundesliga seinen Mann gestanden. Unterm Bayer-Kreuz sollte dann ein neues, ganz besonderes Kapitel beginnen. Der 1,95-Meter-Hüne galt als eines der größten deutschen Abwehrtalente, hatte von der U16 an auch in den DFB-Junioren-Nationalmannschaften gespielt. Als Bayer 04 2015 bei ihm anfragte, musste Tah nicht lange überlegen. „Ich weiß noch, wie ich damals im Frühjahr 2015 das Achtelfinale von Bayer 04 gegen Atletico Madrid in der Champions League geguckt habe“, erinnerte sich der gebürtige Hamburger in einem Interview mit dem Werkself-Magazin. „Da habe ich gestaunt und gedacht: ‚Was ist das bitte für ein geiler Verein?‘ Mich hat beeindruckt, wie ambitioniert alles wirkte.“ Und weil auch er schon immer hoch ambitioniert war, passte die Verbindung Tah – Leverkusen auf Anhieb.
Mehr zeigenIm aufregenden Finale um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft verpasst die Bayer 04-U19 den Sieg gegen den 1. FC Köln knapp. Kerim Alajbegovic blickt zurück auf den Saison-Verlauf und den Weg ins Endspiel und ist trotz des Ergebnisses stolz auf die Mannschaft und dankbar für die Unterstützung der fast 25.000 Fans in der BayArena.
Mehr zeigenVor einer Rekordkulisse mit mehr als 24.000 Fans in der BayArena unterlag die U19 von Bayer 04 im Finale um die Deutsche Meisterschaft der A-Junioren dem 1. FC Köln. Die Highlights der 4:5-Niederlage...
Mehr zeigenAufreibendes Endspiel, ausbleibender Lohn: Die U19 von Bayer 04 hat das Finale um die Deutsche Meisterschaft gegen den 1. FC Köln 4:5 verloren. In einer furiosen Partie ging das Team von Cheftrainer Sergi Runge durch die Tore von Artem Stepanov (8.). und Jeremiah Mensah (28.) souverän in Führung. Die Gäste zeigten sich jedoch unbeeindruckt und drehten noch in Halbzeit eins die Partie zum 4:2. In Halbzeit zwei bewiesen die Leverkusener dann ihre Comeback-Qualitäten und großen Kampf, sodass Francis Onyeka per Elfmeter (66.) sowie Kerim Alajbegovic (73.) den gegnerischen Vorsprung zwischenzeitlich wieder egalisierten. In der Schlussphase erzielte jedoch Luis Stapelmann den Siegtreffer für die Kölner (82.).
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