Berbatov: „Einfache Tore haben mich gelangweilt“

Es ist in doppelter Hinsicht ein besonderer Tag für Dimitar Berbatov: Der einstige Topstürmer von Bayer 04, dem 69 Tore und 32 Vorlagen in 154 Bundesliga-Spielen in Schwarz-Rot gelangen, feiert am heutigen Sonntag seinen 41. Geburtstag. Darüber hinaus jährt sich sein „Tor des Monats“ aus dem DFB-Pokalspiel gegen den TSV 1860 München (3:0) zum 20. Mal. Anlässlich dieser Jubiläen und Zahlen haben wir mit dem bulgarischen Rekordtorschützen, der 2001 im Alter von nur 19 Jahren nach Leverkusen kam und fünfeinhalb Jahre blieb, über seinen ausgezeichneten Treffer und hat einen guten Rat für junge Stürmer.
crop_20020130_B04_M60_0027.jpg

Dimitar, erst einmal wünschen wir dir im Namen von Bayer 04 zum Geburtstag nur das Beste! Nun ist dieser Tag ja nicht nur aufgrund dessen für dich ein besonderer. Du hast auch heute vor exakt 20 Jahren im Trikot der Werkself einen Treffer erzielt, der später als „Tor des Monats“ ausgezeichnet worden ist. Welche Erinnerungen hast du an dieses Tor? Beschreib' es uns doch einmal aus deiner Sicht.

Berbatov: Ich erinnere mich an diesen Treffer noch ganz genau, weil es ein Fallrückzieher war und ich Tore auf diese Art und Weise liebe. Ein bisschen spektakulär, ein bisschen besonders. Und wenn man es sieht, sagen die Leute: „Oh mein Gott, das will ich auch mal probieren, das will ich nachmachen.“ Zugegeben: Die einfachen Tore waren mir zu langweilig. Ich wollte immer etwas fantastisches machen und die Fans unterhalten. Zudem habe ich damals mit Ulf Kirsten zusammengespielt. Ich glaube er war auch derjenige, der mir den Ball gegeben hat. In dem Moment, als ich gesehen habe, dass die Kugel zu mir fliegt, war das Einzige, was mir in den Sinn kam, diese Bewegung zu machen – und es hat funktioniert. (lacht)

Wie war damals die Stimmung in der BayArena?

Berbatov: Ich habe jeden einzelnen Tag genossen, auch wenn ich mal nicht gespielt habe. Ich bin mit der Tribüne, den Fans und der Atmosphäre aufgewachsen. Auch in schwierigen Momenten war es etwas ganz Besonders für mich, in der BayArena aufzulaufen. Für mich war das Wichtigste, meiner Mannschaft zu helfen und jeden Kampf zu kämpfen. Egal, ob es ein Tor oder ein Assist ist, es kann helfen.

Du warst noch sehr jung, als du nach Leverkusen kamst. Wie bist du solche großen Spiele in der Bundesliga angegangen?

Berbatov: Ich habe sehr hart trainiert, Tag für Tag. Und als ich dann endlich die Möglichkeit bekommen hatte, zu spielen, wollte ich natürlich auch zeigen, was ich kann. Und wenn man mit Ulf Kirsten da vorne drin zusammenspielt, ist man noch einmal mehr motiviert. Er ist eine echte Legende in Leverkusen - und für mich persönlich natürlich auch.

Dein Trainer Klaus Toppmöller sagte damals in der Halbzeit zu dir: „Zwei plus Eins ist Drei, also musst du heute wohl drei Tore schießen“ – erinnerst du dich noch an diesen Spruch?

Berbatov: Leider nicht, aber das Tor hätte eigentlich zweifach zählen müssen! (lacht) Nein, Spaß beiseite. Wenn ich an meine Treffer für Leverkusen zurückdenke, kommt mir immer dieses eine direkt in den Sinn. Nicht viele Leute, die mich kennen, haben es auf dem Schirm, weil es eben doch sehr früh in meiner Karriere war. Aber für mich war und ist es eines der wichtigsten Tore. Und dann noch an meinem Geburtstag – das war ein Geschenk an mich selbst.

Du hast viele Treffer für Bayer 04 erzielt, in Pflichtspielen insgesamt 91 an der Zahl.

Berbatov: Ja, aber dieses war ein sehr akrobatisches. Es erforderte Balance, Vorstellungskraft und Improvisation. Und wenn es nicht klappt, sieht man aus wie ein Idiot, weil man den Ball nicht richtig getroffen hat. Ich habe immer versucht, ein bisschen anders Fußball zu spielen und wenn sich mir die Möglichkeit dazu geboten hat, hat mein Körper automatisch funktioniert. Mein Spiel basierte irgendwie auf solchen Bewegungen, das war mein Ding.

Warst du damals überrascht, dass es als „Tor des Monats“ ausgezeichnet worden ist?

Berbatov: Ich war verwundert, denn als ich so jung war (21, Anm. d. Red.), wusste ich tatsächlich noch gar nicht, dass es Auszeichnungen für Tore gibt. Ich war also dementsprechend positiv überrascht und natürlich auch ein Stück weit stolz auf mich selbst. Individuelle Auszeichnungen sind gut für dein Ego und dein Selbstwertgefühl, aber nach jeder Auszeichnung musst du auch immer weiter machen. Du darfst niemals aufhören oder dich ausruhen. Von dem Moment an war mir klar: Ich will noch viele weitere Tore dieser Art in meiner Karriere schießen – was mir am Ende, glaube ich, auch ganz gut gelungen ist. (lacht)

Wie haben deine Freunde und Familie reagiert?

Berbatov: Natürlich haben sie sich für mich gefreut. Letztendlich rate ich aber bis heute jungen Stürmern: Ein Tor ist ein Tor, egal wie. Wenn ihr also einfache Tore machen könnt, dann macht sie. Denn manchmal kann ein simples Tor viel mehr bewirken als ein spektakuläres, und es bringt dir am Ende das Wichtigste: den Sieg.

Wie wichtig war das Tor rückblickend betrachtet für dich, was denkst du nach so langer Zeit darüber?

Berbatov: Damit hat meine Reise quasi erst begonnen. Tore wie dieses zu lieben, wenn das Publikum ungläubig staunt und sagt: „Wow!“

Ähnliche News

Begegnungslogo
Bundesliga - 19.03.2025

Tickets für das Auswärtsspiel beim 1. FC Heidenheim

Am 28. Spieltag der laufenden Bundesligasaison gastiert die Werkself beim 1. FC Heidenheim 1846. Die Partie findet am Samstag, 5. April, um 15.30 Uhr in der Voith-Arena statt. Alle Infos zum Ticketverkauf.

Mehr zeigen
Stadtteilspieltag Manfort
Fans - 19.03.2025

Sechster Stadtteil-Spieltag 2024/25: Bayer 04 ist Manfort

Im Rahmen des Bundesliga-Heimspiels gegen den VfL Bochum 1848 (Freitag, 28. März, 20.30 Uhr) veranstaltet Bayer 04 den nächsten Stadtteil-Spieltag. Zu diesem Anlass laden der Werksklub und der Fanclub LEV-Szene ’86 am Spieltag ab 17 Uhr zu einem besonderen Familientag im Clubhaus (Adresse: Konrad-Adenauer-Platz 2G, 51373 Leverkusen). Besucher können sich in ausgelassener Atmosphäre über einige Mitmach-Aktionen und vieles mehr freuen. Am Abend kann zudem das Duell zwischen der Werkself und Bochum in gemeinsamer Runde live verfolgt werden.

Mehr zeigen
Deutsch Lernen mit Lachflash-Garantie | „Ein Tag mit…“ präsentiert von BarmeniaGothaer
Werkself-TV - 18.03.2025

Deutsch Lernen mit Lachflash-Garantie | „Ein Tag mit…“ präsentiert von BarmeniaGothaer

Der Werksklub gibt gemeinsam mit BarmeniaGothaer einen Einblick in den Alltag des Bayer 04-Deutschlehrers Grischa Flaving. Ob auf dem Trainingsplatz oder an der Supermarktkasse – Grischa sorgt dafür, dass die Werkself-Profis sich mit Freude am Lernen mit der deutschen Sprache vertraut machen und sich bestens in ihrem Umfeld verständigen können. Als einer von mehreren Deutschlehrern bei Bayer 04 betreut Grischa den Brasilianer Arthur, den argentinischen Neuzugang Alejo Sarco und das französischsprachige Duo Martin Terrier und Jeanuel Belocian.

Mehr zeigen
Tipwin
Business - 18.03.2025

Partner seit 2016: Tipwin und Bayer 04 verlängern um zwei weitere Jahre

Der Sportwetten-Anbieter Tipwin Limited und Bayer 04 Leverkusen setzen weiter auf ihre vertrauensvolle Partnerschaft: Die Zusammenarbeit mit dem Premium-Partner, zugleich offizieller Wett-Partner für die DACH-Region, wurde um zwei weitere Jahre bis zum 30. Juni 2027 verlängert.

Mehr zeigen
crop_Bayer04_FanCup140325_christianhedel_0605.jpg
eSports - 18.03.2025

#B04eSports: Hüttemann gewinnt Wildcard-Event für VBL Open Playoffs

Vor kurzem fand im XPERION, einer großen Gaming-Location in Köln, der „SCHWARZ-ROTE Fan Cup – Unterm Kreuz“ statt. Bei diesem Event hatten 32 Teilnehmer die einzigartige Chance, sich die eine begehrte Wildcard zu erspielen für die VBL Open Playoffs by WOW, der Vorstufe zum VBL Grand Final by WOW, dem wichtigsten Einzelturnier der deutschen EA FC-Landschaft. Das begehrte Ticket gewonnen hat Bayer 04-eTalent Markus Hüttemann.

Mehr zeigen