
Ansgar, im Halbfinale des DFB-Pokals kommt es zum Duell zwischen deinem Ex-Klub Arminia Bielefeld und dem Titelverteidiger Bayer 04. Welche Erinnerungen werden bei dir aus deiner aktiven Zeit geweckt, wenn du an diese Begegnung denkst?
Brinkmann: Das sicherlich verrückteste Duell war mein letztes. Wir waren mit Bielefeld im Abstiegskampf, Leverkusen auch. Vor dem Spiel hatten Dimitar Berbatov und ich uns in den Medien schon ein wenig miteinander angelegt. Als es dann losging, haben wir uns beide auf dem Platz auch direkt gesucht und gefunden. (lacht) Ich habe in der ersten Hälfte noch Gelb gesehen, aber auch das 1:0 gemacht. Nach dem Ausgleich von Leverkusen habe ich mir dann nach einer Stunde leider Gelb-Rot abgeholt – eher untypisch für mich. Lucio hat noch zwei Traumtore per Freistoß geschossen, wir haben 1:3 verloren und sind am Ende der Saison leider abgestiegen. Aber ja, das war ein wildes Spiel, das vergesse ich so schnell nicht. (lacht)
Die damalige Mannschaft stand unter anderem gut ein Jahr zuvor im Champions-League-Finale, die aktuelle hat vergangene Saison ohne Niederlage das nationale Double gewonnen. Inwieweit kann man die beiden Leverkusener Teams von damals und heute vergleichen?
Brinkmann: Grundsätzlich muss man ja erstmal festhalten, dass Bayer 04 in den letzten Jahrzehnten immer gute Spieler hatte. Aber die aktuelle Mannschaft ist mit keiner jemals zuvor zu vergleichen. Was Spieler wie Wirtz, Xhaka, Boniface oder Frimpong letzte und auch diese Saison auf den Platz bringen, ist einmalig. Die Mannschaft, der Trainer, dazu die Personalentscheidungen der Klubführung – das ist alles außergewöhnlich gut!

Zu deiner Zeit in Bielefeld waren es noch Bundesliga-Duelle, dieses Mal empfängt die Arminia als Drittligist die Werkself als Titelverteidiger und Deutschen Meister. Wie waren deine Gedanken, als das Los auf Bayer 04 fiel?
Brinkmann: Erstmal muss man festhalten, dass dieses Halbfinale für den Klub schon ein Riesenerfolg ist. Mit Leverkusen kommt jetzt ein ganz anderes Kaliber als in den vorherigen Pokalrunden, ein richtiges Brett. Auf den ersten Blick fehlt mir ein Stück weit die Fantasie, wie es meine Arminia auch gegen dieses Leverkusen schaffen soll. Die beiden anderen Lose wären mir lieber gewesen. (lacht) Aber wenn es gelingt, diesen Topspielern den Spaß am Fußball zu nehmen und über eigene Konter oder Standards zuzustechen, ist etwas drin. Es ist ein Heimspiel und ich bin mir sicher, dass Mannschaft und Fans alles reinhauen werden. Auf der Alm ist vieles möglich!
Du hast die Alm angesprochen. Inwieweit kann die Stimmung Einfluss haben auf dieses Halbfinale?
Brinkmann: Ich glaube, für Leverkusen spielt das Ganze eher weniger eine Rolle. Dafür haben sie in Europa schon in ganz anderen Hexenkesseln gespielt. Aber für die Heimmannschaft kann der Support eine enorm wichtige Rolle spielen. Und ich weiß aus eigener Erfahrung, welche Wucht speziell die Bielefelder Kurve haben kann. Generell steht die ganze Stadt bedingungslos hinter dem Klub, vor allem dieses Spiel feiern alle in Bielefeld! Für mich persönlich steht fest: Sollte das Wunder am Ende gelingen, ist das der größte Erfolg der Vereinsgeschichte.
Über Ansgar Brinkmann:
Seine Heimat hat Ansgar Brinkmann im niedersächsischen Vechta, gut eine Stunde entfernt von Bielefeld. Seit rund einem halben Jahr aber wohnt er - der Liebe wegen - im Rheinland. Und hat nicht nur durch seinen Wohnzimmer-Blick auf das Bayer-Kreuz einen Bezug zu Bayer 04: Brinkmann ist für Premium-Partner Tipwin als Fußballexperte und Sponsorenclub-Partner NRG24 als Markenbotschafter im Einsatz.
Vor seinem Karriereende Mitte der 2000er Jahre war die 2. Bundesliga sein zu Hause. Über 300 Spiele absolvierte der einstige Mittelfeldakteur im Unterhaus, die meisten davon für den VfL Osnabrück. Seine insgesamt 59 Bundesliga-Einsätze verbuchte Brinkmann für Bielefeld (30) und Frankfurt (29), mit der Eintracht gewann er 1997/98 auch die Zweitliga-Meisterschaft. Weitere Stationen waren unter anderem Mainz, Tennis Borussia Berlin und Dynamo Dresden.

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