Zurück zur Übersicht
14.12.2018Bundesliga

Gegnercheck: Nur PSG und Barca toppen Eintracht-Trio

Drei leuchtende Kerzen auf dem Adventskranz, drei Punkte im Blick: Die Werkself macht am Sonntag (16. Dezember, 18 Uhr) den 15. Bundesliga-Spieltag bei Eintracht Frankfurt komplett. Die Hessen mussten nach einem goldenen Herbst zuletzt zwei Ergebnis-Dämpfer hinnehmen und können doch jeder Mannschaft in der Liga gefährlich werden – vor allem aufgrund einer Qualität, für die die Eintracht in der jüngeren Vergangenheit nicht unbedingt bekannt war.
Frankfurt_imago37671808h.jpg

Position

Zwei Monate mit elf Spielen, zehn Siegen und einem Unentschieden: Zwischen dem 30. September und dem 29. November hatte im deutschen Profifußball kein anderes Team einen derartigen Lauf wie Eintracht Frankfurt. Während sich die Blätter an den Bäumen färbten, füllte sich das Punktekonto der Hessen stetig. Dem Team von Trainer Adi Hütter gelang phasenweise alles: Jovic, Haller & Co. legten Gala-Auftritte in der Bundesliga (7:1 gegen Düsseldorf) wie in der Europa League (4:1 gegen Lazio Rom, 4:0 gegen Olympique Marseille) hin. Dass es so nicht ewig weitergehen würde, dürfte in der Main-Metropole wohl allen Beteiligten klar gewesen sein – und dennoch machte sich nach zuletzt zwei Niederlagen gegen Wolfsburg und bei Hertha BSC ein wenig Ernüchterung breit im Lager des amtierenden Pokalsiegers. Diesen Titel wird die Eintracht nicht verteidigen können, bereits in der 1. Runde scheiterte das Team am Regionalligisten SSV Ulm. Dafür dürften die Anhänger trotz der jüngsten Rückschläge mit dem Abschneiden in den beiden anderen Wettbewerben mehr als zufrieden sein: In der Bundesliga rangiert Frankfurt mit 23 Punkten auf Rang fünf, in der Europa League steht das Team bereits vor dem letzten Vorrundenspiel ohne Punktverlust als Gruppensieger fest.

Personal

Nicht viele hatten Eintracht Frankfurt nach dem Abgang von Erfolgscoach Niko Kovac zum FC Bayern zugetraut, eine ähnlich erfolgreiche Saison zu spielen. Doch Nachfolger Adi Hütter hat diese Kritiker bislang Lügen gestraft – und es sogar geschafft, Frankfurts Spielphilosophie auf ein neues Level zu heben. Konzentrierte sich das Eintracht-Spiel unter Kovac zumeist auf hohe taktische Disziplin und eine stabile Defensive, hat Hütter den Offensivfußball zurück nach Frankfurt gebracht. Einzig die beiden Borussias aus Dortmund und Mönchengladbach erzielten in der laufenden Saison mehr Tore als die Hessen. Entscheidenden Anteil daran haben Ante Rebic, Luka Jovic und Sebastien Haller (im Bild oben von links nach rechts), die von gegnerischen Defensiven teils nicht zu halten sind und sich mit ihren unterschiedlichen Qualitäten hervorragend ergänzen. Stolze 24 von 30 Eintracht-Toren in der Bundesliga gehen auf das Konto der drei, in Europas Top-Ligen trafen einzig Mbappé/Neymar/Cavani (Paris St. Germain) und Messi/Suarez/Dembélé (FC Barcelona) häufiger. Frankfurts Offensive befindet sich also in bester Gesellschaft – ebenso wie in den Bestenlisten der Bundesliga: Jovic führt gemeinsam mit Paco Alcacer die Torschützenliste der Liga an, Haller gemeinsam mit Marco Reus das Ranking der besten Scorer.

Probleme

Auch wenn die jüngsten zwei Niederlagen nicht primär der Defensivleistung zuzuschreiben waren: In beiden Spielen wurde Kapitän David Abraham schmerzlich vermisst. Der Argentinier ist mit seiner Routine und Mentalität ein eminent wichtiger Bestandteil nicht nur für den Defensivverbund, sondern auch für das Mannschaftsgefüge, fehlte zuletzt aber aufgrund einer Wadenverletzung. Auch gegen Bayer 04 wird der 32-Jährige aller Voraussicht nach ausfallen. Da auch Mittelfeld-Abräumer Lucas Torro seit Längerem nicht zur Verfügung steht, gehen Hütter in der Defensivzentrale allmählich die Alternativen aus, teilweise musste der eigentlich offensiv ausgerichtete Mijat Gacinovic bereits dort aushelfen. Das birgt die Gefahr, dass das Eintracht-Spiel zu stürmisch wird, die Absicherung nach hinten fehlt.

Potenzial

Nicht zum ersten Mal in den vergangenen Jahren wurde Eintracht Frankfurt im Sommer und speziell nach dem Erstrunden-Aus im DFB-Pokal von einigen Experten eine schwierige Saison prophezeit, in der man nicht an den Erfolg des Vorjahres anknüpfen könne – und wieder einmal sieht es nicht so aus, als solle dies eintreffen. Gemeinsam mit Sport-Vorstand Fredi Bobic und Sportdirektor Bruno Hübner hat Niko Kovac über einige Transferperioden eine schlagkräftige Mannschaft aufgebaut, die national höchsten Ansprüchen genügt und sich auch international nicht verstecken muss. Davon profitiert nun Hütter. Der Österreicher ist auf dem besten Weg, das Team nun auch spielerisch weiterzuentwickeln und Eintracht Frankfurt im vorderen Drittel der Liga anzusiedeln. Das Problem: Nach Trainer Kovac könnten bald auch die Spieler den Rufen größerer Vereine folgen. Pokalheld Rebic wurde schon im Sommer von mehreren Topklubs umgarnt, auch um Jovic und Haller ranken sich derzeit Gerüchte um potenzielle Interessenten.

Prognose

Die Eintracht kann an einem guten Tag jeder Mannschaft gefährlich werden. Ein erneuter Lauf wie in den vergangenen zwei Monaten wird allerdings schwer zu wiederholen sein, ob das Team auf lange Sicht an den in der Breite stärker besetzten Teams aus München oder Leipzig dranbleiben kann, erscheint daher fraglich. Dennoch sollte eine erneute Qualifikation für die Europa League am Ende der Saison durchaus realistisch sein – nicht über den Pokalsieg wie im vergangenen Jahr, sondern durch einen entsprechenden Rang in der Abschlusstabelle.

Ähnliche News

Die PK nach dem 2:7 gegen Paris Saint-Germain mit Kasper Hjulmand | 3. Spieltag UCL
Werkself-TV - 21.10.2025

Die Pressekonferenz nach dem 2:7 gegen Paris Saint-Germain

Werkself-TV zeigt nach der 2:7-Niederlage von Bayer 04 gegen Paris Saint-Germain am 3. Spieltag der Ligaphase der UEFA Champions League 2025/26 die Pressekonferenz mit Cheftrainer Kasper Hjulmand...

Mehr zeigen
Echeverri
Champions League - 21.10.2025

2:7 gegen Paris – Werkself unterliegt deutlich in ereignisreicher Partie

Die Werkself hat am 3. Spieltag der Ligaphase der UEFA Champions League 2025/26 mit 2:6 (1:4) gegen Titelverteidiger Paris Saint-Germain verloren. In einer turbulenten ersten Hälfte brachte Willian Pacho die Gäste in Führung (7.). Wenig später sah Robert Andrich die Rote Karte, doch auch auf der Gegenseite wurde Illia Zabarnyi des Platzes verwiesen. Das Team von Cheftrainer Kasper Hjulmand zeigte sich in der Folge kämpferisch. Aleix Garcia glich per Elfmeter zum zwischenzeitlichen 1:1 aus (38.). Doch dann drehten die Franzosen durch Tore von Désiré Doué (42., 45.+3) und Khvicha Kvaratskhelia (44.) das Spiel. Weitere Tore in Halbzeit zwei erzielten Nuno Mendes (50.), Aleix Garcia (54.), Ousmane Dembélé (66.) sowie Vitinha (90.). So stand am Ende ein 2:7 aus Bayer 04-Sicht.

Mehr zeigen
Re-Live | Bayer 04 - Paris Saint-Germain | UEFA Youth League
Werkself-TV - 21.10.2025

Re-Live | Das 2:2 gegen Paris Saint-Germain | UEFA Youth League

Werkself-TV zeigt das 2:2-Unentschieden der U19 von Bayer 04 gegen Paris Saint-Germain am 3. Spieltag der Ligaphase der UEFA Youth League 2025/26 in voller Länge re-live...

Mehr zeigen
Raí
Champions League - 21.10.2025

Paris-Experte Raí vor #B04PSG: „Wird ein spektakuläres Spiel“ – WM-Titel 1994 mit Paulo Sergio und Jorginho

Raimundo Souza Vieira de Oliveira, besser bekannt unter dem Namen Raí, gehört zu den erfolgreichsten Spielern in der Klubhistorie von Paris Saint-Germain. 1995/96 etwa sorgten der Offensivakteur und seine Teamkollegen für einen historischen Triumph, als sie den französischen Hauptstadt-Klub im Europapokal der Pokalsieger zum ersten internationalen Titel führten. Im Interview mit bayer04.de spricht der 51-malige brasilianische Nationalspieler (16 Tore), heute Gesellschafter beim Erstligisten Paris FC, über seine Vorfreude auf das bevorstehende Champions-League-Duell von PSG bei der Werkself. Außerdem ordnet der 60-Jährige die bisherige Saison des französischen Rekordmeisters ein und gibt auch interessante Einblicke in das Bild von Bayer 04 zu seiner aktiven Zeit.

Mehr zeigen
Kurzpässe vor #B04PSG
Champions League - 21.10.2025

Kurzpässe vor #B04PSG: Wichtige Verkehrsinfos zum Duell mit dem Titelverteidiger

Der Titelverteidiger ist zu Gast in der BayArena: Am 3. Spieltag der Ligaphase der UEFA Champions League 2025/26 empfängt die Werkself am heutigen Dienstagabend, 21. Oktober (Anstoß: 21 Uhr/live bei Prime Video und im Werkself-Radio), Paris Saint-Germain. Auf Bayer 04 wartet eine mit Topstars gespickte Mannschaft, die Fans müssen sich auf Hindernisse bei der An- und Abreise einstellen. Alle Infos zur Königsklassen-Partie gibt's in den Kurzpässen.

Mehr zeigen