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14.01.2022Bundesliga

Gegner-Check: Schnelles Wiedersehen mit Friedrich möglich

Die Werkself gastiert am Samstag, 15. Januar (Anstoß: 18.30 Uhr), bei Borussia Mönchengladbach. Die Fohlen haben sich unter der Woche mit Marvin Friedrich vom 1. FC Union Berlin verstärkt, der Verteidiger stellt offenbar gleich eine Option für die Startelf dar. Der Gegner-Check.
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Position

Die Borussia aus Mönchengladbach steht in der Bundesliga-Tabelle nach 18 Spieltagen auf Rang 12. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt aktuell gerade einmal vier Punkte. Auf die Frage, ob man am Niederrhein eher nach unten oder nach oben schaue, entgegnete Cheftrainer Adi Hütter dennoch: „Grundsätzlich bin ich ein positiv denkender Mensch. Deshalb sind wir gut beraten, nach vorne zu blicken.“ Gleichzeitig, so der Österreicher weiter, wisse man um die kniffelige Situation, in der sich die Fohlen-Elf nach wie vor befindet. Daran hat auch der 2:1-Auswärtsieg beim Ligaprimus FC Bayern München vom vergangenen Wochenende nicht viel verändert. „Nichtsdestotrotz“, sagt Hütter, „bin ich total überzeugt von unserer Mannschaft“.

Die Hinrunde verlief für die Borussia bekanntermaßen enttäuschend. Lediglich 5 Siege (4 Remis, 8 Niederlagen) konnte Gladbach in der ersten Saisonhälfte eintüten. Umso glücklicher waren die Verantwortlichen nach dem jüngsten Erfolg beim Rekordmeister. Auch dürfte der Sieg etwas Druck vom Kessel genommen haben. Schließlich war es der erste Dreier nach zuvor 5 sieglosen Spielen (1 Remis, 4 Niederlagen) in Folge. „Wenn wir in einen guten Lauf hineinkommen, können wir einiges gutmachen“, glaubt Hütter. Nun gelte es für ihn und sein Team aber erst einmal, gegen die Werkself „die Leistung zu bestätigen, die wir in München gezeigt haben“.

Personal

Auf Verteidiger Ramy Bensebaini (Afrika-Cup) sowie Mittelfeldspieler Jonas Hofmann (Aufbautraining nach Knie-OP) muss Hütter am Samstag erneut verzichten. Die beiden Defensiv-Allrounder Denis Zakaria und Joe Scally hingegen stehen nach überstandener COVID-19-Infektion wieder zur Verfügung und sind offenbar ebenso Optionen für den Kader wie Winter-Neuzugang Marvin Friedrich. Der 1,95 Meter hochgewachsene Abwehrmann war unter der Woche vom 1. FC Union Berlin an den Niederrhein gewechselt und hat dort einen Vertrag bis Sommer 2026 unterschrieben.

„Er ist ein mutiger Verteidiger, der die Dreierkette kennt, viel Organisation betreibt und mit seiner Körperlänge auch in der Offensive für Torgefahr sorgen kann“, hob Borussias Sportdirektor Max Eberl einige Qualitäten Friedrichs hervor, der mit den Köpenickern noch am vergangenen Samstag in Leverkusen zu Gast gewesen war. Trainer Hütter ergänzte derweil, dass der 26-Jährige in den vergangenen Jahren „eine sehr gute Entwicklung“ genommen habe und er trotz der geringen Zeit, die ihm bis zu seinem ersten Spiel für den neuen Arbeitgeber bleibt, direkt eine Alternative für die Startelf darstelle. Für Union bestritt der gebürtige Kasseler, dessen Schwester Melissa Friedrich für die Bundesliga-Frauen von Bayer 04 aufläuft, in dieser Saison insgesamt 21 Pflichtspiele. Demnach ist er laut Hütter auch „grundsätzlich im Rhythmus“ und eine ernstzunehmende „Option für die Partie am Samstag“.

Prunkstück

In der laufenden Saison gab die Fohlen-Elf insgesamt 274 Torschüsse ab und liegt damit im ligaweiten Ranking auf Platz zwei – häufiger versuchte es nur der Tabellenführer aus München (356). Hierbei ist insbesondere das zentrale Mittelfeld der Borussia hervorzuheben: In dem Ex-Leverkusener Christoph Kramer, Jonas Hofmann, Denis Zakaria, Manu Koné und Florian Neuhaus hat M‘gladbach gleich mehrere herausragende Akteure für die Schaltzentrale in ihren Reihen. Vor allem Letzterer hat sich nach schwankenden Leistungen in der Hinrunde jüngst wieder in den Fokus gespielt: „Florian“, so Hütter, „hat im Winter signalisiert, dass er alles tun wird, um wieder an sein Leistungsmaximum zu kommen. Er kann den letzten Pass spielen, verfügt über eine hohe Spielintelligenz und hat gezeigt, dass er Tore erzielen kann.“ All das mache den 24-Jährigen zu einer wichtigen Figur im Zentrum. Auch sollte die Werkself vor der Sturmreihe der Borussia gewarnt sein: Auch wenn Alassane Plea (3 Tore), Lars Stindl, Breel Embolo (jeweils 2) und Marcus Thuram (bislang ohne Treffer) in der ersten Saisonhälfte nicht an ihre Leistungen aus der vorigen Spielzeit anknüpfen konnten, verfügen sie über eine enorme Qualität – und haben sich sicherlich viel für die Rückserie vorgenommen.

Probleme

Zwar hat Mönchengladbach in dieser Saison die zweitmeisten Torschüsse aller Bundesligisten abgegeben, allerdings mangelte es zu häufig an Präzision, weshalb erst 24 eigene Treffer zu Buche stehen. Die Fohlen-Elf kreierte bislang insgesamt 45 Großchancen – und damit vier mehr als die Mannschaft von Trainer Gerardo Seoane. Allerdings konnten Stindl und Co. nur 31 Prozent davon verwerten, was hinter dem VfL Wolfsburg (29 Prozent) der schlechteste Wert der Liga ist. Zudem kassierte die Hütter-Elf bereits 33 Gegentore – noch anfälliger in der Defensive waren lediglich Hertha BSC (38) und Schlusslicht SpVgg Greuther Fürth (49).

Prognose

Die Hinrunde verlief für die Borussia, die als Anwärterin für die europäischen Plätze galt, überaus enttäuschend. 5 Siege aus den ersten 17 Spielen sind in keinerlei Hinsicht das, was man sich am Niederrhein vor der Saison vorgenommen hatte. Der Auswärtserfolg beim FC Bayern dürfte nach zuvor fünf sieglosen Spielen in Folge für ein wenig Ruhe gesorgt sowie Auftrieb für die kommenden Aufgaben gegeben haben. „Mit Leverkusen kommt eine Mannschaft, die Ähnlichkeiten mit Bayern hat“, betonte Hütter im Vorfeld der Partie. Demnach hoffe der Gladbacher Chefcoach, dass seine Mannschaft „das gute Gefühl“ aus dem München-Spiel mitnimmt – auch, um den Grundstein für eine insgesamt erschwinglichere Rückserie zu legen und am Ende möglicherweise doch noch im internationalen Geschäft zu landen.

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