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24.10.2025Bundesliga

Gegner-Check: Freiburg im Flow

Nach einem Fehlstart in der Bundesliga hat sich der SC Freiburg längst wieder gefangen. Das Team von Trainer Julian Schuster hat seit Ende August nicht mehr verloren und konnte am vergangenen Donnerstag in der UEFA Europa League noch einmal Selbstvertrauen tanken für die nächste Aufgabe in der BayArena an diesem Sonntag, 26. Oktober (Anstoß: 15.30 Uhr/live bei DAZN). Der Gegner-Check.
SC Freiburg

Position

Seit acht Spielen ist der SC Freiburg wettbewerbsübergreifend ungeschlagen. Am vergangenen Donnerstag setzten die Breisgauer ihren Lauf auch in der UEFA Europa League fort. Gegen den FC Utrecht siegte die Mannschaft von Julian Schuster zu Hause 2:0. Beide Treffer fielen bereits in der ersten Hälfte, die die Gastgeber klar dominierten. Sommer-Neuzugang Yuito Suzuki durfte sich über seinen ersten Pflichtspiel-Treffer für den SC freuen, Standardspezialist Vincenzo Grifo legte mit einem direkt verwandelten Freistoß kurz vor dem Pausenpfiff das 2:0 nach. „Die Jungs waren scharf genug, fokussiert genug und diszipliniert genug, deshalb war es schon ein sehr verdientes 2:0“, freute sich Coach Julian Schuster über den ersten Sieg nach zuletzt vier Unentschieden. In der Tabelle der Europa League rückte Freiburg nach dem zweiten Sieg im dritten Spiel auf Platz sechs vor.

In der Bundesliga hatte der Tabellenfünfte der Vorsaison, der erst am finalen 34. Spieltag durch ein 1:3 zu Hause gegen Eintracht Frankfurt das mögliche Ticket für die Champions League verspielte, zunächst einen Fehlstart hingelegt. Zwei Niederlagen setzte es zum Auftakt gegen den FC Augsburg (1:3) und den 1. FC Köln (1:4). Danach ging’s in die erste Länderspielpause. Die Freiburger nutzten die Zeit, berappelten sich. Gewannen nach 0:1-Rückstand durch drei Tore in der Schlussphase noch 3:1 gegen den VfB Stuttgart und ließen weitere Siege gegen den SV Werder Bremen (3:0) und in der Europa League gegen den FC Basel (2:1) folgen. „Die Niederlagen am Anfang haben uns die Augen geöffnet“, sagte Mittelfeldmann Pascal Osterhage. Vor allem hat der Sportclub seine Defensivarbeit stark verbessert. Die Mannschaft agierte fortan griffiger, einsatz- und lauffreudiger, geschlossener.

Nach den drei Siegen in Folge spielten die Weiß-Roten viermal hintereinander Remis, darunter in der Liga zuletzt 2:2 im heimischen Europa-Park Stadion gegen Eintracht Frankfurt. Erst kurz vor Schluss sicherte Grifo den Gastgebern mit seinem Freistoß-Treffer den einen Punkt. „Wir hätten gerne zwei Punkte mehr mitgenommen, aber am Ende geht das 2:2 gegen die Eintracht in Ordnung“, sagte der Siegtorschütze nach der Partie. „Am Ende des Tages muss ich mit dem Unentschieden zufrieden sein“, erklärte auch Trainer Julian Schuster. „Ich rechne meiner Mannschaft hoch an, dass sie nach dem Rückstand cool geblieben ist. Mit unserem Schlitzohr Vincenzo kam dann noch einmal die Energie auf den Platz, die wir uns erhofft hatten.“ Der SC blieb nach dem 7. Spieltag mit neun Punkten auf Rang zehn. Nun stehen die Breisgauer in drei Wettbewerben vor vier Auswärtsspielen in Folge. Mit Blick auf die kommende Partie in Leverkusen sagt Schuster: „Wir haben zwei Tage weniger Zeit, uns auf das Spiel vorzubereiten. Das wird eine brutal knackige Aufgabe.“

Personal

Wegen muskulärer Probleme musste Patrick Osterhage zuletzt zwei Spiele pausieren. Am Sonntag hofft der 25-Jährige, wieder mitwirken zu können. Als offensiverer Part der Doppelsechs bildet Osterhage gemeinsam mit Maximilian Eggestein das Herzstück im Freiburger Mittelfeld. Vertreten wurde Osterhage in den vergangenen beiden Partien vom jungen Schweizer Johan Manzambi (20). Der machte seine Sache zuletzt gegen Frankfurt und vor allem auch gegen Utrecht sehr gut, hatte gegen die Niederländer eine Passquote von 97 Prozent. Nun dürfte Julian Schuster im Mittelfeld wieder eine Option mehr haben. Ohnehin kann der Trainer nahezu aus dem Vollen schöpfen. Lediglich Daniel-Kofi Kyereh (Reha nach Kreuzbandriss), Ersatzkeeper Florian Müller (muskuläre Probleme) und Sommer-Neuzugang Cyriaque Irié (Aufbautraining nach Malaria-Infektion) fallen aus. Gut möglich, dass Schuster nach dem Europa-League-Spiel gegen Utrecht in der BayArena etwas rotieren wird. Neben Torhüter Noah Atubolu dürften die Innenverteidiger Philipp Lienhart und Matthias Ginter gesetzt sein. Als Alternative käme Anthony Jung in Frage. Für die Außenverteidiger-Positionen stehen Lukas Kübler, Philipp Treu, Christian Günter und Jordy Makengo bereit.

In der Offensive mussten die Breisgauer den Weggang des Japaners Ritsu Doan kompensieren. Der in der vergangenen Saison mit zehn Treffern erfolgreichste Torschütze des SCF wechselte zu Eintracht Frankfurt. Im Gegenzug verpflichteten die Breisgauer Igor Matanovic von der Eintracht. Der 1,95-Meter-Hüne erzielte beim 3:1 gegen Stuttgart seinen ersten Doppelpack für Freiburg. Neu im Angriff ist zudem neben Matanovic und dem 20-jährigen Irié auch Derry Scherhant. Der Linksaußen spielte in der zurückliegenden Saison noch zusammen mit Werkself-Profi Ibrahim Maza bei Hertha BSC. Darüber hinaus kam für das offensive Mittelfeld der Japaner Yuito Suzuki vom dänischen Erstligisten Bröndby IF in den Schwarzwald. Neben den arrivierten Offensivkräften Vincenzo Grifo, Lucas Höler, Junior Adamu, Eren Dinkci und Niklas Beste stehen Schuster nun also für das stramme Programm in drei Wettbewerben weitere Alternativen zur Verfügung.

Probleme

In den ersten beiden Bundesligaspielen zeigten sich die Breisgauer in der Defensive anfällig, brachten nicht die gewohnte Bissigkeit auf den Platz. An den Basics haben sie inzwischen erfolgreich gearbeitet. Nur über die individuellen Fehler, die in einigen Spielen – vor allem gegen Frankfurt, Bologna und Hoffenheim – zu Gegentoren geführt hatten, ärgern sie sich in Freiburg. „Einfache Gegentore haben wir immer mal wieder drin. Diesmal waren es wieder zwei Geschenke“, sagte Innenverteidiger Matthias Ginter nach dem 2:2 in Frankfurt, bei dem unglückliche Aktionen von Manzambi und Makengo die Treffer der Eintracht eingeleitet hatten.

Prunkstück

Der SC Freiburg ist nach der Werkself das zweikampfstärkste Team der Liga. Die Breisgauer haben eine Erfolgsquote von 53 Prozent, Bayer 04 gewann 55 Prozent seiner Zweikämpfe. Und beide Mannschaften haben noch eine weitere Gemeinsamkeit: Sowohl der SC als auch die Werkself sind gefährlich bei Standards. Während Schwarz-Rot bislang siebenmal nach ruhenden Bällen traf, kommen die Weiß-Roten auf sechs Standardtore in der Liga. Nur Tabellenführer Bayern München weist hier mit zehn Treffern einen noch besseren Wert auf. Freiburgs Vincenzo Grifo ist seit detaillierter Datenerfassung ab der Saison 2004/05 erst der fünfte Spieler, der mindestens zehn direkte Freistöße in der Bundesliga verwandelte. Leverkusens Alejandro Grimaldo wiederum ist mit fünf Toren der beste Freistoßschütze der Liga seit der Saison 2023/24. Neben diesen speziellen Stärken kommt der Sport-Club vor allem über das Kollektiv, über seine Geschlossenheit, seine Aggressivität und Griffigkeit. Auch spielerisch machte Freiburg in den vergangenen Partien deutliche Fortschritte. Auffällig zudem: Die Breisgauer verloren saisonübergreifend nur eines ihrer vergangenen zehn Auswärtsspiele in der Bundesliga und holten dabei 21 von 30 möglichen Punkten (sechs Siege, drei Remis).

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