
Mit seinen 42 Jahren zählt Tayfun Korkut noch zu den jüngeren Trainern des Landes, doch er hat bereits Erfahrungen in drei verschiedenen Ländern gesammelt – und das als Spieler und Trainer. Nach seinem ersten Profijahr in der schwäbischen Heimat bei den Stuttgarter Kickers lockte ihn 1995 der große Carlos Alberto Parreira zu Fenerbahce nach Istanbul. Für Korkut war es trotz seines türkischen Namens ein Schritt ins Ausland, seine Eltern waren schon vor seiner Geburt aus Izmir in den Stuttgarter Raum ausgewandert.
Fünf Jahre blieb Korkut in der Metropole am Bosporus, spielte im Mittelfeld auch unter Joachim Löw und zwar so gut, dass er eine Einladung zur türkischen Nationalmannschaft erhielt. Korkut nahm sie an und war fortan erst unter Fatih Terim, später unter Mustafa Denizli ein Schlüsselspieler. Bei zwei Europameisterschaften – 1996 und 2000 – spielte er an der Seite von Stars wie Hakan Sükür und hatte vor allem in Belgien und den Niederlanden maßgeblichen Anteil am ersten Viertelfinaleinzug der Türkei.
Seine Leistungen blieben damals auch anderen Teams nicht verborgen. Nach fünf Jahren in Istanbul zog der mittlerweile 26-jährige Korkut weiter nach Spanien, genau gesagt ins Baskenland zu Real Sociedad. „Ich habe bei all meinen Stationen einiges mitgenommen“, hat er in einem Interview mal gesagt. In San Sebastian war es vor allem das damals noch nicht so verbreitete Kurzpassspiel. Drei Jahre blieb er, in denen er an der Seite des blutjungen Xabi Alonso im Mittelfeld das Sociedad-Spiel organisierte. So gut, dass er sich 2003 mit dem Vizetitel und der direkten Qualifikation zur Champions League verabschiedete. Noch heute redet man in San Sebastian von dieser einmaligen Saison.
Korkuts Weg führte ihn ein wenig weiter südlich zu Espanyol Barcelona, wo der frühere spanische Nationalcoach Javier Clemente tätig war. Auch unter Trainerlegende Vicente del Bosque spielte Korkut – ein Jahr später, als er zum Ende seiner Spielerkarriere zurück in die Türkei zu Besiktas ging. 2006 beendete er seine aktive Laufbahn dann mit 32 Jahren und nach 42 Länderspielen bei Genclerbirligi.
Doch dem Fußball und sich selbst blieb Korkut treu und kam weiter herum: Als Jugendtrainer arbeitete er erst bei Sociedad, dann bei der TSG 1899 Hoffenheim und dem VfB Stuttgart, ehe er 2011 beim Deutschen Fußball-Bund seine Fußballlehrerlizenz erwarb. Inzwischen ist er neben Markus Gisdol, Roger Schmidt, Sascha Lewandowski, Thomas Schneider, Markus Weinzierl und Michael Wiesinger einer von insgesamt sieben Trainern dieses legendären Jahrgangs, die es bis in die Bundesliga geschafft haben.
An Silvester 2013 präsentierte ihn Hannover 96 als neuen Übungsleiter. Zuvor war Korkut unter Abdullah Avci Co-Trainer der türkischen Nationalmannschaft gewesen, an der Leine wartete mit 39 Jahren seine erste Cheftrainerstelle im Profibereich auf ihn. 48 Mal stand er bei den 96ern an der Seitenlinie, ehe er am 29. Spieltag der Saison 2014/2015 freigestellt wurde. In der Hinrunde dieser Saison war Korkut dann für den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern tätig, den er Ende des Jahres um die Auflösung seines Vertrages bat.
Nun soll er seine Erfahrungen in Leverkusen einbringen. „Vom Grundgedanken bevorzuge ich einen Fußball, der sich nicht aufs Abwarten beschränkt: Agieren statt zu reagieren, lieber einen Schritt nach vorne als nach hinten machen. Meine Mannschaften sollen die Sache offensiv wie defensiv selbst in die Hand nehmen – und zwar mit allen Risiken, die dazu gehören.“ So hat Korkut seine Art Fußball spielen zu lassen mal beschrieben. Variabilität und Mut gehört für ihn dazu – seine außergewöhnliche Vita bestätigt das nur.


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