Seit gut einem Jahr ist Simon Rolfes Sportdirektor bei Bayer 04. Im ausführlichen Interview spricht der 38-Jährige unter anderem über die jüngsten Transfers, die DNA des Bayer 04-Fußballs, höhere Ansprüche an die eigene Nachwuchsarbeit und allgemeine Entwicklungen im Fußball.
Simon, du bist seit gut einem Jahr als Sportdirektor im Amt. Wenn du zurückblickst: Wie fällt deine persönliche Bilanz aus?
Rolfes: 2019 war ein gutes Jahr. Gerade in der Rückserie der vergangenen Saison haben wir guten und teilweise begeisternden Fußball gespielt. Da hat sich gezeigt, dass wir mit der Verpflichtung von Peter Bosz eine sehr gute Wahl getroffen haben. In beiden Transferperioden im Sommer und auch jetzt im Winter haben wir Qualität und vor allem auch sehr viel Potenzial für die Zukunft geholt. Sicher hätten wir uns einen besseren Start in die neue Saison gewünscht. Da haben wir in der Champions League mit der Auftaktniederlage gegen Lokomotive Moskau unsere Chance ein Stück weit vergeben, am Ende noch ins Achtelfinale einziehen zu können. Trotzdem: Wir standen unter Druck und haben uns in den weiteren Spielen der Gruppenphase gut reingekämpft auf den dritten Platz, so dass wir jetzt noch in drei Wettbewerben dabei sind und unsere Ziele erreichen können. Ich denke, wir sind für die vor uns liegenden anspruchsvollen Aufgaben gut gerüstet.
Eine der ersten Entscheidungen, die du mitverantwortet hast, war die Verpflichtung von Cheftrainer Peter Bosz, mit dem ihr gerade vorzeitig bis 2022 verlängert habt. War die Personalie Bosz auch eine Art Grundsatz-Entscheidung für eine ganz bestimmte Art von Fußball?
Rolfes: Ja, es war eine Entscheidung für den Bayer 04-Fußball. Unsere DNA ist schon immer gewesen, offensiven Fußball mit viel Ballbesitz zu spielen. Natürlich gehören noch mehr Faktoren zu einem erfolgreichen Fußball. Spieler müssen weiterentwickelt und besser gemacht werden. Und das funktioniert eher, wenn sie häufiger den Ball haben, anstatt auf Konter zu spielen. Diese Komponenten sind wichtig für unser Verständnis von Fußball. Und für all das steht eben auch Peter Bosz. Deshalb passt das sehr gut.
Wenn du die Mannschaft von Ende 2018 mit der von heute vergleichst - wo siehst du die gravierendsten Unterschiede, was ihr Spiel betrifft?
Rolfes: Vorher haben wir reaktiver gespielt, heute sind wir aktiver und dominant. Wir haben hohe Ballbesitzwerte, die wir aber natürlich gewinnbringend nutzen müssen. Unsere Ausrichtung ist offensiv. Wir haben viele tolle Spiele im vergangenen Jahr gezeigt, wie den 6:1-Sieg gegen Frankfurt, und die Zuschauer schon häufiger begeistert mit unserem Fußball. So wie etwa Anfang Februar beim 4:3 gegen Borussia Dortmund. Und damit wollen wir natürlich auch maximal erfolgreich sein. Daran müssen wir noch weiter arbeiten.
Nach der Niederlage bei der TSG Hoffenheim war Peter Bosz sehr enttäuscht. Wie in der Hinrunde sprang für die Werkself trotz zahlreicher Chancen wieder kein Sieg heraus. Gegen Dortmund hingegen war die Mannschaft extrem effektiv und hat aus wesentlich weniger Chancen vier Tore gemacht. Wie erklärt sich ein solcher Wandel innerhalb einer Woche?
Rolfes: Natürlich ärgere auch ich mich über solche Spiele wie in Hoffenheim, in denen wir unter unseren Möglichkeiten bleiben. Aber wenn der Ärger verrraucht ist, stelle ich mir sehr schnell die Fragen: Vor welche Aufgaben hat uns das Spiel nun gestellt? Was können, müssen wir beim nächsten Mal besser machen? Es gibt immer Gründe dafür, warum wir nicht gewonnen oder sogar verloren haben. Woran lag das? Das muss man analysieren. Fußball ist immer ein permanentes Anpassen und Verändern von Kleinigkeiten, nicht von der grundsätzlichen Ausrichtung. Denn Spitzenfußball heißt, immer an den kleinen Schräubchen zu drehen.
Die Aufgaben eines Sportdirektors sind vielfältig. Zu seinen wichtigsten zählt sicherlich die Zusammenstellung eines leistungsstarken Kaders, also die richtigen Spieler zu verpflichten, die das Team weiterbringen. Wie zufrieden bist du diesbezüglich mit den Neuzugängen dieser Saison?
Rolfes: Ich bin davon überzeugt, dass wir durch die Bank gute Spieler geholt haben, die uns alle weiterbringen können. Viele unserer Neuen sind noch sehr jung. Sie werden uns jetzt, aber vor allem auch perspektivisch weiterhelfen. Sie alle haben viel Potenzial und Qualität, werden sich bei uns weiterentwickeln und wichtige Bausteine unseres zukünftigen Kaders werden.
Exequiel Palacios zum Beispiel macht für seine jungen Jahre schon einen sehr reifen Eindruck…
Rolfes: Ja, das habe ich schon bei den ersten Gesprächen mit ihm gemerkt. Er hat mit River Plate auch schon einiges erlebt und viele wichtige Erfahrungen gemacht. Von der Persönlichkeit her ist er ein Typ, der Verantwortung übernimmt, mutig ist, immer gewinnen will und eine tolle Mentalität mitbringt. Seine fußballerische Qualität steht sowieso außer Zweifel.
Und Edmond Tapsoba scheint in dieser Hinsicht auch schon enorm weit zu sein.
Rolfes: Er hat eine beeindruckende Entwicklung in Portugal hinter sich, war Stammspieler beim Erstligisten Vitoria Guimaraes und überzeugte dort neben seinen defensiven Qualitäten auch mit seiner Torgefährlichkeit. Edmond hat in 32 Pflichtspielen acht Tore erzielt, drei davon in der Europa League. Dabei ist er erst 20 und spielt noch gar nicht so lange im Profifußball. Aber er bringt richtig gute Voraussetzungen mit. Gegen Borussia Dortmunds Top-Offensive ist er ins kalte Wasser geworfen worden und hat nach nur vier Trainingseinheiten mit der Mannschaft ein super Spiel gezeigt.
Neben Palacios und Tapsoba ist ja auch Paulinho irgendwie noch ein gefühlter Neuzugang, obwohl er schon seit Sommer 2018 in Leverkusen spielt…
Rolfes: Für ihn war es sehr wichtig, dass er in der Olympia-Qualifikation für Brasilien so viele Spiele machen konnte. Diese Spielpraxis brauchte er. Er war für Brasilien ein ganz entscheidender Faktor bei der Qualifikation für Olympia, mit drei Toren und vier Assists sogar der Top-Scorer des gesamten Turniers. In Brasilien hat die U23 einen sehr hohen Stellenwert. Ich habe vor Weihnachten unseren ehemaligen Innenverteidiger Juan getroffen, der mir das bestätigte und sagte, diese U23 sei die nächste große Generation der Selecao. Paulinho konnte jetzt viel Selbstvertrauen tanken. Unsere Hoffnung ist natürlich, dass er mit starkem Rückenwind und Schwung zurückkommt und auch bei uns in der Rückserie eine gute Rolle spielt.
Seit dieser Saison arbeitet Tim Steidten als Kaderplaner und Leiter Scouting bei Bayer 04. Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Bremer?
Rolfes: Die ist sehr eng. Im Scouting wird hinter den Kulissen ex-trem viel Vorarbeit geleistet, die für Transfers außerordentlich wichtig ist. Tim ist mit seiner Abteilung also ein ganz wichtiger Baustein in diesem Bereich.
Die Zusammenstellung des Kaders ist ein Schwerpunkt deiner Arbeit. Was steht auf deiner Prioritätenliste noch ganz oben?
Rolfes: Wir wollen weiterhin viele interessante Talente und Spieler nach Leverkusen holen. Unsere Vision ist es, in der Nachwuchsarbeit zu den Top-Drei-Klubs in Europa zu gehören. Wir sind hier gut, aber wir wollen exzellent werden. Das liegt mir sehr am Herzen. Denn so etwas treibt einen Klub an: Wenn Talente aus dem eigenen Nachwuchs hochkommen, wie das bei Kai Havertz der Fall ist, stiftet das Identität innerhalb des ganzen Vereins. Wir legen großen Wert darauf, dass auch in den kommenden Jahren immer wieder Talente aus unserem Jugendleistungszentrum den Sprung in die Werkself schaffen.
Neben dir ist seit dieser Saison auch dein Freund und Ex-Mannschaftskollege Stefan Kießling im Management von Bayer 04 tätig. Wie wichtig ist die Mitarbeit einer solchen Identifikationsfigur für den Klub?
Rolfes: Ich finde es sehr wichtig, dass solche Identifikationsfiguren wie Kies im Verein arbeiten. Er hat sich in seinem neuen Job gut eingefunden, ist in unterschiedlichen Bereichen aktiv, ein wichtiges Bindeglied zwischen dem Sport und anderen Bereichen von Bayer 04. Er nutzt sein erstes Jahr als Anlaufjahr. Und ab und zu tausche ich mich auch mit ihm über interessante Spieler aus.
Du gehörst wie Sebastian Kehl (Leiter Lizenzspielerabteilung Borussia Dortmund), Markus Krösche (Sportdirektor bei RB Leipzig) oder Marcel Schäfer (Sportdirektor VfL Wolfsburg) zur Generation von jungen, ehemaligen Profi-Fußballern, die nun im Management von Bundesligaklubs arbeiten und die alle sehr gut vernetzt sind. Ihr trefft euch - wie zuletzt beim SPOBIS oder zuvor bei der Leadership-Reise der DFB-Akademie ins Silicon Valley - und tauscht euch aus über Trends und Neuerungen im Sport und im Fußball im Besonderen. Lass uns doch mal in die Zukunft blicken. Wie wird sich der Fußball in den kommenden Jahren entwickeln? Welche Veränderungen erwartest du?
Rolfes: Der Fußball wird noch schneller werden. Schnelligkeit und vor allem Handlungsschnelligkeit spielen eine immer entscheidendere Rolle. Das wiederum verlangt zugleich auch höhere technische Qualitäten der Profis. Und dann ist es die Frage nach der eigenen Philosophie, die sich von Klub zu Klub unterscheidet. Wie und mit welchen Spielern will ich das umsetzen? Ich glaube, dass die Nachwuchsarbeit in der Bundesliga eine ganz wichtige Komponente ist. Und hier ist die Entwicklung von eigenen Jugendspielern das eine. Wir müssen darüber hinaus aber generell jungen Spielern – nehmen wir mal unseren Moussa Diaby als Beispiel – die Chance geben, sich auf hohem Niveau zu entwickeln und entsprechend Einsätze zu bekommen. Ich denke, dass das eine Besonderheit der Bundesliga sein kann. Definitiv ist es jedenfalls der Weg von Bayer 04, diesen jungen Talenten eine Plattform zu geben, damit sie sich optimal entwickeln können.
Was waren für dich die wertvollsten Erkenntnisse der Reise ins Silicon Valley?
Rolfes: Es war ein Blick über den Tellerrand. Wir haben dort Gespräche mit Experten von Unternehmen wie Facebook geführt, aber uns natürlich auch intensiv mit amerikanischem Sport beschäftigt. Wir waren beim Eishockey-Klub San José Sharks und beim American-Football-Team San Francisco 49ers. Was ich faszinierend finde: Jeder hat zwar sein besonderes Umfeld und andere Rahmenbedingungen. Aber wenn man zum Kern der Dinge kommt, also zu den Fragen, wie man Mannschaften zusammenstellt und führt, wie man die Vertragsgespräche führt, dann gehen eigentlich alle - egal ob im Football, Eishockey oder Fußball - ähnlich vor. Da gibt es kaum Unterschiede. Und das ist ja auch eine Erkenntnis: Die anderen machen es im Wesentlichen auch nicht anders als man selbst. Aber natürlich kann man immer auch Dinge für sich selbst mitnehmen: Unser Besuch der Stanford-University war extrem beeindruckend. Der Spirit des Besonderen und Exzellenten ist dort überall spürbar.
Hilft es, wenn man einen engen persönlichen Draht zu Kollegen wie Sebastian Kehl und Markus Krösche hat?
Rolfes: Das hilft. Man plaudert natürlich keine Interna aus, aber man spricht schon mal über Erfahrungswerte in einzelnen Bereichen. Und es ist dabei immer von Vorteil, wenn man weiß, wer auf der anderen Seite sitzt.
Sebastian Kehl war dein Kollege beim UEFA-Studiengang Master for International Players, Markus Krösche kennst du noch länger…
Rolfes: (lacht) Ja, mit Markus habe ich zusammen im Internat von Werder Bremen gewohnt. Er war damals Amateurspieler, ich war noch in der Jugend und hatte zwar schon den Führerschein, besaß aber noch kein eigenes Auto. Von Markus habe ich mir immer seinen Opel Corsa ausgeliehen, weil wir Jugendspieler morgens zweimal die Woche fürs Internat vom Werder-Bäcker Brötchen holen mussten.
Zurück nach Leverkusen: Du hast anfangs schon gesagt, dass sportlich in der Hinrunde noch nicht alles optimal lief. Ein alt bekannter, von Medien immer wieder gern artikulierter Vorwurf lautet: Bayer 04 schafft es nicht, eine komplette Saison auf konstant hohem Niveau zu spielen. Ist da was dran?
Rolfes: Das ist doch kein Bayer 04-spezifisches Problem. Jede Mannschaft ist – entsprechend ihres Saisonziels – immer auf der Suche nach der dafür nötigen Konstanz. Und das ging und geht ja in dieser Spielzeit auch den Bayern, Dortmund oder Leipzig so, dass diese Konstanz eben nicht immer da ist. Das Streben nach Stabilität ist nun mal ein permanenter Reifeprozess. Jeder will konstant gewinnen, klar. Aber das ist nicht so einfach. Innerhalb einer Saison müssen wir versuchen, unsere Leistung auf einem möglichst hohen Niveau zu halten. Im Laufe einer Spielzeit gibt es immer wieder unterschiedliche Phasen und Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen: Englische Wochen, verletzungsbedingte Ausfälle von Leistungsträgern und vieles andere mehr. Da finden im gesamten Kader auch interessante Prozesse statt.
Inwiefern?
Rolfes: Es geht in einem Team immer darum, dass es gemeinsam Antworten findet auf die gerade anstehenden Herausforderungen. Mal hat ein Spieler eine super Phase, in der er die ganze Mannschaft mitzieht, dann hat er vielleicht auch mal ein paar Wochen, in denen er nicht mit dem größten Selbstvertrauen gesegnet ist. Dann müssen auch mal andere in die Bresche springen, sich in den Vordergrund spielen, Verantwortung in mitunter schwierigen Situationen übernehmen. Deshalb kommt es immer auf den gesamten Kader an, der gut besetzt sein muss, der Dinge kompensieren kann. Messen lassen müssen wir uns am Ende einer Spielzeit immer an unseren Saisonzielen.
Schön zu sehen ist in jedem Fall, dass Kai Havertz, der in der Hinrunde nicht immer seine Bestform abrufen konnte, offenbar wieder zu alter Leistungsstärke zurückgefunden hat…
Rolfes: Ja, absolut. Kai ist auf einem richtig guten Weg. Als ich ihn beim Trainingsauftakt zur Rückrunde begrüßt habe, merkte ich, dass er frisch ist, Energie hat, sich auf die Rückserie freut. Und das hat man ja auch in den ersten Spielen schon gesehen. Er hat Tore gemacht, war an einigen beteiligt, ist präsent und wieder eine dominierende Figur unseres Spiels.
Sehr präsent sind auch Lars und Sven Bender, deren Wert für die Mannschaft sich kaum hoch genug einschätzen lässt.
Rolfes: Sehe ich auch so. Gerade wenn du viele junge Talente in deinen Reihen hast, brauchst du diese ‚alten Hasen‘, die führen können und Orientierung geben. Da sind Lars und Sven als Anker für die jungen Spieler enorm wichtig – Lars als Kapitän schon seit vielen Jahren und Sven nun auch schon in seiner dritten Saison. Die beiden sind absolute Leitfiguren – auf und außerhalb des Platzes.
Weil du die jungen Talente ansprichst: Ende Januar hat Bayer 04 den von vielen Klubs umworbenen U17-Nationalspieler Florian Wirtz vom 1.FC Köln verpflichtet. Das hat ein paar Wellen geschlagen in der Umgebung.
Rolfes: Horst Heldt vom 1. FC Köln hat ja ganz klar erklärt, dass wirklich alle Klubs, auch alle maßgeblichen Vereine aus dem Rheinland, an Florian interessiert und an ihm dran waren. Ich habe Florian das erste Mal gesehen, als er 13 oder 14 war und seine Entwicklung auch danach immer genau verfolgt. Dass der Wechsel medial im Rheinland für eine gewisse Aufregung gesorgt hat, war zu erwarten. Aber Fakt ist, der Vertrag lief aus, und viele Vereine wollten ihn verpflichten. Es gab also die Möglichkeit, ein großes Talent nach Leverkusen zu holen. Deshalb haben wir uns um ihn bemüht. Und Florian hat sich schließlich für uns entschieden. So einfach ist das manchmal. Trotzdem wird es in Zukunft im unteren Jugendbereich keine massenhaften Wechsel zwischen den Klubs aus dem Rheinland geben. Das war nicht so, und das wird es auch in Zukunft nicht geben.
Peter Bosz hat kürzlich gesagt, bestenfalls wolle man in dieser Saison einen Titel gewinnen. Das hören die Fans natürlich gerne. Wie realistisch schätzt du es ein, dass die Werkself am Ende der Spielzeit mal wieder was in die Höhe stemmen kann?
Rolfes: Einen Titel zu gewinnen, ist immer eine außergewöhnliche Leistung. Aber das streben wir an, ja. Um in den Pokalwettbewerben Europa League und DFB-Pokal das Maximum zu erreichen, braucht es aber Runde für Runde besondere Leistungen. Das gilt für die Spiele gegen die Glasgow Rangers wie für das Pokal-Halbfinale gegen den 1. FC Saarbrücken. Wir wollen uns gegen beide Gegner unbedingt durchsetzen.
Der Anspruch von Bayer 04 ist es, jedes Jahr in einem internationalen Wettbewerb vertreten zu sein, wenn möglich in der Königsklasse. Was ist nötig, um diesem Selbstverständnis, ein Champions-League-Klub zu sein, auch in Zukunft gerecht zu werden? Und für wie realistisch hältst du es, dass die Werkself es in den nächsten Jahren hier vielleicht mal wieder in ein Halbfinale oder Finale schafft?
Rolfes: Regelmäßig in der Champions League zu spielen ist definitiv unser Ziel. Wie weit man dort kommt, das muss man nüchtern sehen, hängt auch vom Faktor Geld und der finanziellen Ausstattung der Klubs ab. Doch Vereine wie Ajax oder Tottenham sind auch schon in die Phalanx der Superreichen eingebrochen. Konstant ist so etwas vielleicht nicht realistisch, aber in einem besonderen Jahr mit einem besonderen Flow kann vieles möglich sein. Das ist unser Traum.
Das Gespräch führte Christian Jacobs